Antenne versus Streaming:
DVB-T2 kommt – die Streaminganbieter rüsten auf
Zattoo, Magine, Waipu und weitere Anbieter wittern Morgenluft und Neukunden: Denn am 29. März wird das Signal fürs terrestrische Fernsehen abgestellt und durch DVT-T2 ersetzt. Das aber ist nicht länger kostenlos.
Am 29. März wird das TV-Signal abgestellt, mit dem bisher das digitale terrestrische Fernsehen (DVB-T) übertragen wurde. Die davon betroffenen 3,4 Millionen deutschen Haushalte, die nicht in die Röhre gucken wollen, können statt dessen das auf das höherwertige DVB-T2 in HD-Qualität umsteigen. Das allerdings nicht mehr wie bisher gratis ist: Wer die Privatsender der ProSiebenSat.1- und RTL-Gruppe empfangen will, braucht Zugang zur Plattform Freenet, über die die Privaten ausgestrahlt werden. Das kostet - ab kommenden Juli - 69 Euro im Jahr. Pro TV-Gerät.
Da wird sich mancher Nutzer verstärkt nach Alternativen umschauen. Davon gehen auch die Streaminganbieter aus, die jede Menge Neukundenpotenzial sehen – und sich mit neuen Angebotspaketen und Kampagnen schon mal in Position bringen. So investiert etwa Zattoo einen siebenstelligen Betrag in die aktuelle Info-Kampagne: Der Auftritt mit dem Claim "I have a stream" (Video unten) soll unter anderem mit Youtube- und Radio-Tutorials sowie mit Infomercials über die Vorteile von TV-Streaming informieren.
Doch auch die Mitbewerber schlafen nicht: Magine TV hat ebenso neue Pakete geschnürt wie der erst im Herbst von Exaring gestartete Newcomer Waipu.tv. So gibt es etwa bei Magine gratis ein Basispaket mit 29 Sendern, Burdas TV Spielfilm bietet gar ein 50-Sender-Paket zum Nulltarif. Waipu lockt mit einem Gratis-Schnuppermonat. Danach kostet das Basispaket 4,99 Euro im Monat.
Mehr zu den Plänen und Aktivitäten von Freenet und den konkurrierenden Streamern gibt es in der aktuellen Ausgabe von W&V (2/2017, EVT 9. Januar).
An der Zattoo-Kampagne, die inhouse umgesetzt wurde, arbeiteten unter anderem Eskil Puhl und Maurice Pfleiderer von Icoo Me als Leadagentur mit. Produktion: Who’s Mcqueen, Berlin; Regie: Rainer Spix.