Gründung:
CØR ist die erste All-Female-Filmproduktion
Thea von Winning und Anna Piltz gründen in Berlin die Werbefilmproduktion CØR. Sie ist die erste ihrer Art, die ausschließlich Frauen in den Führungspositionen besetzt und in ihrem Roster nur Regisseurinnen vertritt.
Die Film- und Agenturbranche hat ein Problem mit der Geschlechterverteilung. So ist die deutsche Filmindustrie zu 85 Prozent von Männern dominiert. Frauen sitzen selten im Driver's Seat. Gerade mal zwei Prozent aller weiblichen Mitarbeiterinnen schaffen es laut einer Studie des Branchenverbands GWA bis ins General Management (Stand: 2017). Das möchte die Werbefilmproduktion CØR ändern. Sie startet als erste "All Female"-Fimproduktion Deutschlands in Berlin, besetzt Führungspositionen ausschließlich mit Frauen und repräsentiert nur Filmemacherinnen.
Vielfalt erhöht die Kreativität
"Wir wollen nicht mehr nur über Quoten reden, sondern möchten nachhaltig etwas innerhalb der Kreativbranche verändern, durch den weiblichen Blick unserer Filmemacherinnen die Perspektiven wechseln, bestehende Rollenbilder hinterfragen und archaische Strukturen einreißen", sagt Gründerin Thea von Winning. Die junge Frau brachte neben einem Volontariat beim NDR das feministische Magazin "Libertine" mit auf den Weg und schrieb mehrere Jahre als Autorin für die Printausgabe. Sie realisierte zudem als Producerin verschiedene dokumentarische TV-Formate für NDR und Arte bis sie zur Werbung fand und kommerzielle Produktionen in Regie und Produktion für Kunden wie Jägermeister, Otto oder Master Card übernahm.
Unterstützt wird Thea von Winning aktuell von drei Kolleginnen, von Cogründerin Anna Piltz (Head of Cinematography) sowie Annikki Heinemann und Ella Piltz. "Mit weiblichen Inhalten wollen wir die Zukunft gestalten und Frauen so fördern und fordern, dass sie tun können, was sie lieben: Filme machen", so Anna Piltz. "Esgeht uns darum die gesamte Filmindustrie inklusiver, diverser und gleichberechtigter zu machen. Denn Vielfalt erhöht die Kreativität."
Mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet
Piltz hatte bereits 2010 die Produktionsfirma Odd-i-see-films mit Annikki Heinemann ins Leben gerufen und drehte unter diesem Label zahlreiche Dokumentarfilme über kulturelle Phänomene, marginalisierte Lebensformen und subkulturelle Strömungen in Ländern wie Kuba, Nigeria, Mexiko oder Albanien. Sie wurde mehrfach nominiert (Deutscher Kamerapreis, Grimmepreis) und wurde 2015 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Subversive und genderbezogene Themen sind auch Kern ihrer kommerziellen Arbeiten für namhafte Kunden (Mercedes, Smart, Chevrolet, Mini, Vodafone, Eon und 8x4).
Das Thema Gleichberechtigung für Regisseurinnen hat sich unter anderem die Initiative Free the Bid -2016 von der Regisseurin Alam Har'el gegründet - auf die Fahnen geschrieben. Sie fordert Agenturen, Produktionsfirmen und Unternehmen dazu auf, bei Pitches mindestens eine Filmemacherin einzuladen.