
Konzernzahlen:
Corona vermiest ProSiebenSat.1 die Geschäfte
Nach gutem Start ins neue Jahr wirkt sich die Corona-Krise deutlich auf das Konzernergebnis aus. Während der Umsatz sogar leicht zunahm, bricht der Gewinn im Vorjahresvergleich überaus deutlich ein.

Foto: ProSiebenSat.1
Am 22. April hatte ProSiebenSat.1 bereits seine vorläufigen Geschäftszahlen für das erste Quartal bekannt gegeben, nun bestätigt der Konzern die Ergebnisse: Zwar stieg der Umsatz im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um ein Prozent auf 926 Millionen Euro, doch machten sich die Covid-19-bedingten Beschränkungen ab Mitte März auch bei ProSiebenSat.1 deutlich bemerkbar. So sank das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 17 Prozent auf 157 Millionen Euro, was unter anderem auf die niedrigeren Erlöse im TV-Werbegeschäft zurückzuführen ist.
Das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis sank gar um 70 Prozent auf nunmehr 37 Millionen Euro. "Bis zum Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen in Deutschland waren wir im ersten Quartal gut unterwegs," sagt der neue Vorstandssprecher und Finanzvorstand Rainer Beaujean. Seither habe der Konzern die Auswirkungen der Pandemie in vielen Geschäftsbereichen gespürt. Daher adressiere man nun konsequent alle nicht-geschäftskritischen Kosten. Einen Finanzausblick für den Rest des Jahres gibt der Konzern wegen der Schwere der Krise weiterhin nicht. Man gehe allerdings davon aus, dass sämtliche Anfang März veröffentlichte Zielgrößen nicht zu erreichen sein werden.
Zugewinn nur bei der NuCom Group
Bei der SevenOne Entertainment Group sank der Außenumsatz in Q1 um drei Prozent, was zumindest teilweise auf den Rückgang der Werbeerlöse um vier Prozent zurückzuführen ist. Das digitale und smarte Werbegeschäft ist davon jedoch nicht betroffen, denn dieses legte sogar um 32 Prozent zu. Auch die Streamingplattform Joyn ist gewachsen und konnte seinen Kundenstamm im Vergleich zum Februar um 12 Prozent auf vier Millionen Unique User vergrößern. Die Red Arrow Studios verlor derweil organisch etwa drei Prozent an Umsatz. Im Gegensatz dazu konnte die Nucom Group in ersten Quartal um 15 Prozent zulegen und seinen Außenumsatz auf 228 Millionen Euro steigern. Besonders deutlich wuchsen die Partnervermittlungen der Parship Group, der Online-Beauty-Anbieter Flacony sowie Windstar Medical. Spürbar unter der Krise leiden dagegen erwartungsgemäß das Leihautoportal Billiger Mietwagen sowie Jochen Schweizer mydays.