
Burgener lenkt Aufsichtsrat:
Constantin Film AG tauscht Vorstandschef aus
Mit Martin Moszkowicz kommt bei Constantin Film ein Manager ans Ruder, der lange Jahre an der Seite von Gründer und Produzent Bernd Eichinger gewirkt hat.
Es steht wieder ein Produzent an der Spitze der Münchner Constantin Film: Der bisherige Vorstandschef Bernhard Burgener ist ab sofort neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Film-AG und räumt den Chefsessel für Martin Moszkowicz, den bisherigen Vorstand Film und Fernsehen. Der Schweizer Burgener, daneben noch Vorstandsvorsitzender der Constantin Medien AG, löst im Aufsichtsrat Fred Kogel ab. Dessen Amt wäre mit der Hauptversammlung 2014 turnusmäßig ausgelaufen. Der frühere Sat.1-Chef Kogel hat nach AG-Angaben sein Amt wiederum vorzeitig im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat niedergelegt. Kogel bleibt aber Berater des Hauses; der frühere Constantin-Film-CEO werde verstärkt zu den Themen TV-Produktion und Lizenzhandel beraten, heißt es. Die Constantin Film AG ist eine 100-prozentige Tochter der Schweizer Highlight Communications AG, die ihrerseits zu 52,39 Prozent von der Constantin Medien AG gehalten wird.
Mit Martin Moszkowicz kommt bei Constantin Film ein Manager ans Ruder, der lange Jahre an der Seite von Gründer und Produzent Bernd Eichinger gewirkt hat. Seit 1990 gehört Moszkowicz dem Management der Firma an – zunächst als Produzent und Geschäftsführer und seit dem Börsengang 1999 als Mitglied des Vorstandes - zuletzt für den Bereich Film und Fernsehen. "Er hat bei über 150 Spielfilmproduktionen und unzähligen Fernsehfilmen als Produzent, Koproduzent oder Executive Producer mitgewirkt", heißt es dazu. Neben dem Vorsitz des Vorstandes soll er unter anderem die Ressorts Film- und Fernsehproduktion mit. Produktionsbereich TV-Entertainment, Filmeinkauf, Marketing & Presse, Unternehmenskommunikation und Recht übernehmen. Sein neuer Vertrag läuft bis Ende 2018.
Die Constantin Film AG hat in den vergangenen zwei Jahren – seit Eichingers plötzlichem Tod im Alter von 61 Jahren – auf kreativer Seite durchaus gelitten und auch mit 3D-Produktionen nicht richtig aufholen können. Coups an den Kinokassen sind seither rar geworden; die AG hat versucht, sich durch Verträge mit Kreativen zu helfen. Neue Joint-Ventures wie etwa der TV-Zweig Nadcon sind gegründet worden oder auch das Low-Budget-Label Alpenrot. Mit dem Wechsel im Vorstand geht der Umbau in der Gesamt-AG weiter. Ende 2013 ist verkündet worden, dass ein Teil der wichtigen Sportsäule aus dem Bereich Constantin Medien rund um die Marke Sport1 an Sky veräußert werden soll. Den Dienstleister Plazamedia will sich die Pay-TV-AG ganz einverleiben und damit wieder etwas zusammen schweißen, was in der gemeinsamen Vergangenheit unter der KirchGruppe schon einmal zusammen gehört hat. Auch die Filmfirma Constantin war einst Teil des Kirch-Imperiums.