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Chipmangel: Canon verkauft "gefälschte" Druckertinte
Heute in TechTäglich: Wegen des globalen Chipmangels gehen Canon die Sicherheits-Chips für seine Druckerpatronen aus. Doch die Japaner geben zu, dass es ohne Chip genauso gut funktioniert.
Chipmangel: Canon verkauft "gefälschte" Druckertinte
Der anhaltende globale Chipmangel treibt skurrile Blüten. Nun hat es auch Canon mit seinen Druckern, Tintenpatronen und Kartuschen erwischt. Die Japaner erhalten nicht mehr genug Chips für die Sicherheitsabfragen ihrer Patronen und Toner – die sie deshalb jetzt teilweise ohne Chip produzieren müssen. In einer Stellungnahme von Canon Deutschland heißt es: "Um eine kontinuierliche und zuverlässige Versorgung mit Verbrauchsmaterialien zu gewährleisten, haben wir uns dafür entschieden, Verbrauchsmaterialien ohne Halbleiterkomponente zu liefern, bis die normale Versorgung wieder erfolgt." Dies habe aber keine "negativen Auswirkungen auf die Druckqualität".
Druckt auch ohne Chip
Druckerhersteller wie Canon verwenden die Chips in ihren sündhaft teuren Patronen und Kartuschen als Kopierschutz – und oft genug auch, um die Kundschaft zu gängeln. Fehlermeldungen und Warnhinweise sollen die Nutzer dazu bringen, immer nur Originaltinte zu verwenden. Nun gestehen die Japaner quasi ein, dass ihre Geräte ohne die Chips genauso gut drucken und dass nur "bestimmte Zusatzfunktionen, wie z. B. die Erkennung des Tonerstands, beeinträchtigt sein können". Sie liefern jetzt sogar Tipps für die betroffenen Modelle, wie die Kunden die lästigen Warnungen umgehen können. Denn seine Drucker identifizieren die Chip-losen Patronen quasi als gefälscht – obwohl sie von Canon stammen. Absurde Auswüchse eines fragwürdigen Geschäftsmodells.
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