Interesse am DFL-Wettbieten:
Bundesliga für Eurosport? Mutter Discovery erwägt Rechte-Deal
Die Eurosport-Mutter Discovery hat nach dem Olympia-Deal offenbar Lust auf die deutsche Fußball-Bundesliga – für den Sportsender.
Wenn es nach Discovery geht, dann könnte der Sportsender Eurosport ab 2017 Heimat für Fans und Werbekunden der Fußball-Bundesliga werden. Nach dem überraschenden Olympia-Vertrag erwägt die neue Eurosport-Mutter auch den Kauf von TV-Rechten der höchsten deutschen Spielklassen. ”Ich kann mir viel vorstellen, wir schauen uns das an“, sagte Discovery-Manager Peter Hutton beim Kongress SpoBiS in Düsseldorf. ”Das ist ein großes Wettbieten. Wir schauen, wie es geht.“
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) will in den kommenden Wochen mit der Ausschreibung der Medienrechte beginnen. Noch ist die DFL in Abstimmungsgesprächen mit dem Bundeskartellamt. Der Verkauf der Rechte für vier Spielzeiten von der Saison 2017/18 an soll bis Juni abgeschlossen sein – vor dem Start der Fußball-EM. Zu Hilfe kommt kleineren Anbietern wie Eurosport, dass das Kartellamt eine ”No Single Buyer Rule“ fordert. Dies bedeutet, dass ein einzelnes Unternehmen nicht alle Pakete kaufen darf. Derzeit sind alle Spiele in der Bundesliga und Zweiten Liga bei Sky live zu sehen. Dies ist laut DFL einmalig in Europa.
Discovery hatte sich im Sommer 2015 überraschend die TV-Rechte der Olympischen Spiele für den europäischen Markt gesichert. Dabei hatte das US-Unternehmen unter anderem ARD und ZDF ausgestochen. Aktuell hat der US-Konzern bereits eine Sublizenz mit der BBC unterzeichnet, wodurch der britische öffentlich-rechtliche Sender weiterhin Olympia-Bilder im Free-TV liefern kann. Hutton hatte angedeutet, dass auch mit ARD und ZDF bereits erste Gespräche über Sublizenzen geführt worden seien.
Zur Eurosport-Strategie würde ein DFL-Deal durchaus passen; mit dem Sender bedient Discovery zunehmend lokale Märkte. ”Wir machen mehr Dinge nur für einzelne Länder“, sagte Eurosport-Chef Hutton. Für Portugal erwarb Eurosport Rechte der Formel 1 und für Belgien Tennis-Rechte. Das Konzept von Eurosport habe sich ”verändert“, der Sender setzt nach den Worten des Managers vermehrt auf ”Premium-Inhalte“. Er betonte: ”In allen wichtigen Märkten haben wir wichtige Fußball-Rechte.“
ps/dpa