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Blendle startet in Deutschland
Das niederländische Startup Blendle kommt nach Deutschland und bietet künftig den Kauf einzelner Artikel aus deutschen Zeitungen und Magazinen an. Gleich zum Start sind 33 renommierte Medienpartner an Bord. Die erhoffen sich den Zugang zu vielen jungen Lesern.
Das niederländische Startup Blendle kommt nach Deutschland und bietet künftig den Kauf einzelner Artikel aus deutschen Zeitungen und Magazinen an. Gleich zum Start sind 33 Medienpartner an Bord, wie beispielsweise die "Süddeutsche Zeitung", "Die Welt", die "Bild", "Die Zeit" sowie "Der Spiegel" und "Stern". "Wir hatten uns Zeit gelassen, weil wir mit einem möglichst kompletten Angebot in den Markt gehen wollten", sagte Mitgründer und Chef Marten Blankesteijn der dpa.
Im Frühjahr 2014 war Blendle in den Niederlanden gestartet und erreichte schnell die Zahl von 300.000 Nutzern. Eine attraktive Zielgruppe für die Zeitungen: Denn ein Großteil ist unter 35 Jahre alt und sind Teil einer schwer zu erreichenden Leserschaft. Nutzer können bei Blendle Ausgaben der Medien Seite für Seite durchblättern, lesbar sind dabei allerdings nur die Überschriften. Will man den gesamten Artikel lesen, muss man zahlen. Der Preis wird von den Verlegern selbst festgelegt und wird meist nach Länge gestaffelt. So will etwa die "New York Times" 19 Cent pro Artikel und der "Economist" 79 Cent für längere Texte. War man mit einem Artikel unzufrieden, bekommt man das Geld zurück, wie Blankesteijn betont. Das solle auch den Medien ein Feedback geben.
Gruner + Jahr-Vorstand Julia Jäkel glaubt an den Markterfolg einer übergeordneten Kiosk-Plattform. Sie sagte gegenüber dpa: "Blendle kann neue, vor allem jüngere Zielgruppen für unseren hochwertigen Magazinjournalismus in der digitalen Welt erschließen. Die Erfahrungen in den Niederlanden sind da schon sehr ermutigend. Neben das Abonnement von Magazinen und den Kauf am Kiosk tritt damit eine neue Form hinzu, die sehr einfach zu bedienen ist: der Einzelkauf von Artikeln." Man werde ausprobieren, was Leser bereit sind, für einzelne Artikel zu zahlen.
In Deutschland sind zum Start auch diverse Regionalzeitungen dabei, etwa die "Hamburger Morgenpost", der "Kölner Stadt-Anzeiger" und die "Rheinische Post". Bei den überregionalen Blättern fehlt noch die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", die Verhandlungen seien aber fast abgeschlossen, sagte Blankesteijn. Nutzer können unter blendle.de zunächst den Zugang zu einem Beta-Test beantragen. Bis Ende Juli sollen alle Interessenten reinkommen.
Blendle hat als Investoren u.a. den Medienkonzern Axel Springer und die "New York Times" an Bord. Auch Gruner + Jahr hat eine exklusive strategische Partnerschaft mit Blendle geschlossen. Darüber hinaus wird Julia Jäkel, CEO von Gruner + Jahr, Mitglied des neu geschaffenen Advisory Boards. dpa/aj