Alles in allem gibt es genügend nette Häppchen für die junge Leserin. Aber: Bei der Überfülle an vorgestellten Produkten fehlen regelmäßige längere Lesestücke zwischendurch. Das Pocket-Format – bewusst gewählt für die mobilen jungen Frauen – sorgt dafür, dass zusätzlich Katalog-Charakter entsteht. Manche Wohnstrecken erinnern an Einrichtungstipps aus dem Ikea-Katalog. Entschieden wird über Erfolg oder Misserfolg letztendlich am Kiosk – hier dürfte "Couch“ vor ähnlichen Problemen wie im vergangenen Jahr der junge Burda-One-Shot "Hollyhome“ stehen. Wo platziert der Handel das Magazin? Ruht der Ableger von "Schöner Wohnen“ neben Mädels-Postillen wie "Jolie“ oder in der Ecke von "Living at Home“? Die Werbebranche scheint den "Zwitter" jedenfalls zu akzeptieren; Anzeigen aus beiden Welten sind gut vertreten, Rolf Benz, Team 7 oder Poggenpohl sind genauso mit Werbemotiven präsent wie Marc Jacobs oder Lancome.

Übriges: Gruner hat den Launch-Termin der neuen Wohnzeitschrift vorgezogen. Statt Ende Januar, wie bislang kommuniziert, liegt „Couch“ nun bereits am 11. Januar am Kiosk aus. Wie der W&V-Schwestertitel "Kontakter“ berichtet hat, will der Verlag seinen Starttermin an die internationale Möbelmesse IMM in Köln anpassen, die am 16. Januar ihre Türen öffnet. Auch am Preis hat Verlagsleiter Matthias Frei noch etwas gedreht. Die Testausgabe kostet zwei Euro. Zuvor wurde ein Preis zwischen 2,40 Euro und 2,90 Euro veranschlagt. Die Startauflage beträgt 200.000 Exemplare. Mit dem Kiosk-Start geht auch die Website Couch-mag.com online. Zudem will der Verlag seine Zeitschrift in Social-Media-Aktivitäten einbinden.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.