
Axel Springer:
Bild und Welt legen Native Advertising zusammen
Axel Springer trennte wieder die Print- von der Digitalsparte. Dafür fusionieren nun Bild Brand Studio und die Brand Station der Welt in einer Native-Advertising-Einheit.

Foto: Stephan Pramme
Nach dem Umbau bei Axel Springer in eine Print und eine Digitalsparte wollen die zuständigen Manager Stephanie Caspar (Digital) und Christian Nienhaus (Print) Doppel- und Dreifachstrukturen abbauen. So soll beispielsweise das technische Fundament für alle digitalen Marken übergreifend vereinheitlicht werden - darunter beispielsweise Bestandteile des Content Management-Systems, Videoplayer, Archivsystem oder Datenanalyse-Tools.
Die Strukturstraffung betrifft beispielsweise auch die Native Advertising-Abteilungen von Bild und Welt: Aus dem Brand Studio (Bild) und der Brand Station (Welt) wird künftig eine gemeinsame Native Advertising-Einheit, die im Digitalbereich von Stephanie Caspar angesiedelt sein wird. Die neue Abteilung umfasst insgesamt etwa ein Dutzend Mitarbeiter und bekommt bei Bedarf Unterstützung aus anderen Vermarktungsbereichen und von Freien.
Was dahinter steckt
Es gehe darum, "noch mehr Schlagkraft" im Native Advertising zu entwickeln, sagt Caspar. Dabei wolle man "die Marken-Spezialisierung beibehalten, aber zusätzlich da, wo es sinnvoll sei, auch markenübergreifend agieren". Das gilt nicht nur für Bild und Welt, sondern auch für andere Titel wie Computerbild, Autobild, Sportbild oder die Musiktitel Rolling Stone, Musikexpress und Metal Hammer.
"Native ist im Vergleich zu den Online-Gesamtumsätzen noch ein zartes Pflänzchen, aber es wächst kontinuierlich", sagt die Springer-Managerin im Interview mit W&V. Wie die neue Native Advertising Abteilung heißt und wer sie leiten wird, gibt der Verlag noch nicht bekannt. Der oder die Verantwortliche wird in jedem Fall Carsten Schwecke berichten, dem Digitalvermarktungschef bei Springers Vermarkter Media Impact.
Nach dem Abgang von Harald Wahls und Carsten Dorn bei Media Impact ist mit weiterem Personalabbau zu rechnen. "Wenn wir die Organisationen zusammenbringen, dann kann das dazu führen, dass aus drei Teams mit drei Teamleitern ein Team mit einem Teamleiter wird", sagt Caspar. Wie viele gehen werden, hänge davon ab, ob sich der ein oder andere vielleicht doch auch in zweiter Reihe einordnen kann. Die Gespräche laufen.
Warum es sinnvoll ist, Print und das Digitalbereich zu trennen, warum Springer den Erfolg seiner Digitalredaktionen nicht mehr ausschließlich an Klicks messen will und warum es nötig ist, in den Redaktionen eine Spezialisierung nach Disziplinen zuzulassen, lesen Sie im Interview mit Stephanie Caspar und Christian Nienhaus in der aktuellen Ausgabe 48 der W&V (EVT 27.11.). Abo?