Bilanzpressekonferenz:
Bertelsmann verdient 619 Millionen Euro
Dank der erfolgreichen Romantrilogie "Shades of Grey" konnte Bertelsmann 2012 seinen Gewinn auf dem Niveau des Vorjahres halten. Der Konzerngewinn lag bei 619 Millionen Euro.
Bertelsmann konnte seinen Gewinn 2012 auf dem Niveau des Vorjahres halten. Einen wichtigen Beitrag zum Konzerngewinn von 619 Millionen leistete die erfolgreiche Romantrilogie "Shades of Grey". Die Bücker verkauften sich bei Random House zwischen März und Dezember 2012 mehr als 70 Millionen mal.
Das Betriebsergebnis blieb mit 1,735 Milliarden Euro in etwa konstant, teilte Vorstandschef Thomas Rabe bei der Bilanzvorlage in Berlin mit. Bertelsmann konnte 2012 seinen Umsatz um fünf Prozent auf 16,065 Milliarden Euro steigern. Die Mitarbeiter werden an diesem Erfolg beteiligt und erhalten für 2012 eine Gewinn- und Erfolgsbeteiligung in Höhe von 92 Miollionen Euro.
Positive Impulse kamen laut Bertelsmann neben den Beststellern auch vom deutschen Fernsehgeschäft und den Dienstleistungsgeschäften. Der Medienkonzern bereitet den Verkauf von Anteilen an der RTL Group vor, will aber eine Mehrheit behalten. Die Senderfamilie schüttete im März eine Milliarden-Dividende an ihre Anteilseigner aus. Vor allem die Mediengruppe RTL Deutschland war im vergangenen Jahr erfolgreich und verzeichnete ihr wirtschaftlich bestes Jahr. In den anderen europäischen Ländern waren die TV-Werbemärkte dagegen rückgängig.
Wichtiges Vorhaben für den Medienkonzern ist der Ausbau der digitalen Geschäftsfelder. "Next-Generation-TV" und die Video-on-Demand-Plattformen von RTL sollen dafür sorgen. Auch die laut Rabe mittlerweise 47.000 E-Books von Random House, digitale Großkunden bei Arvato und die digitale Werbevermarktung bei Gruner + Jahr sollen diesen Wandel unterstützen.
Neu erschließen will sich Bertelsmann den Bereich Business Information. Dass sich der Konzern aber für Springer Sience interessieren könnte, wies Vorstand Thomas Hesse in einer Twitter-Konferenz. Bis 2003 war der Fachverlag unter dem Bertelsmann-Dach. Laut Hesse sind Zukäufe geplant, die weiter ausgebaut werden können.
Bei Gruner + Jahr wirkt sich der rückläufige Anzeigenmarkt auf die Zahlen aus. Der Umsatz sank um 0,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Der Gewinn lag um 27,9 Prozent unter dem des Vorjahres. 168 Millionen Euro verdiente das Verlagshaus. Verstärkte Investitionen in die digitale Transformation, Neugeschäfte und Strukturanpassungen macht Bertelsmann dafür verantwortlich.
Die Vertriebserlöse sind weitgehend stabil geblieben, doch das Anzeigengeschäft schrumpf. "Die positive Anzeigen- und Vertriebsperformance mehrerer G+J-Titel und erfolgreiche Launches wie 'Couch' und 'Women's Health' kompensierten dies nur teilweise" heißt es in der Mitteilung. Im vergangenen Jahr stellte der Verlag die Wirtschaftszeitung "Financial Times Deutschland" und verkaufte die Titel "Impulse" und "Börse Online".
Für 2013 rechnet Rabe für Bertelmann mit einer stabilen bis leicht rückläufigen Geschäftsentwicklung, geht aber weiterhin von einer zweistelligen Umsatzrendite aus.
fm/dpa