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Bei Aldi können Sie jetzt auch tanken
Der Lebensmitteldiscounter macht in Deutschland das möglich, was er in Österreich schon erprobt hat: Er vergibt Flächen an die Billig-Tankstellenmarke Avanti.

Foto: OMV
Die ersten Aldi-Tankstellen haben bereits geöffnet, und zwar in Stuttgart und in Ludwigsburg, berichtet die "Wirtschaftswoche". Die Flächen werden von FE-Trading bewirtschaftet, die zum österreichischen Mineralölkonzern OMV gehört. Die Tankstellen tragen das Logo von Avanti (Claim: "Clever tanken, Avanti") kombiniert mit dem Aldi-Markenzeichen. Bislang betrieb Avanti fünf Automatentankstellen in Deutschland.
Das Konzept der Kooperation ist bereits erprobt. Seit 2009 können Kunden der österreichischen Aldi-Tochter Hofer ihre Autos an 80 Standorten günstig mit Sprit versorgen. Die Pläne für Deutschland sind seit vergangenem Herbst bekannt. Nach den beiden schwäbischen Automatentankstellen sollen als nächstes Fürstenfeldbruck, Forchheim, Wasserburg am Inn sowie das hessischen Hattersheim versorgt werden.
Was die einen freut, ärgert die anderen. Die Tankstellenpächter fürchten um ihre Einnahmen. "Für Tankstellenpächter, deren Betrieb im Einzugsgebiet der Aldi-Tankautomaten liegt, kann das dramatische Folgen haben", sagte Thomas Drott, Geschäftsführer des Bundesverbandes Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche, gegenüber der Wirtschaftswoche. "Es droht der Verlust von Arbeitsplätzen vor allem bei kleineren Tankstellen."
Aldi wolle den Kunden den Einkauf "so praktisch wie möglich machen", erklärte eine Unternehmenssprecherin. "Dazu gehört auch, sie in ihrer Mobilität zu unterstützen." Deswegen hat Aldi auch seine Bemühungen verstärkt, Ladestationen für E-Autos anzubieten. Zu den bestehenden 50 sollen in diesem Jahr 28 hinzukommen. Sie liegen alle in Autobahnnähe und sind so ausgerüstet, dass ein E-Auto in 30 Minuten bis zu 200 Kilometer Reichweite dazugewinnen kann.