Was nicht nur fürs TV taugt, sondern als Bewegtbild auch auf Youtube oder anderen Online-Plattformen überzeugen könnte, wird erst einmal in der neuen Berichtseinheit "Bavaria Digital" zusammengeführt und aus einer Hand koordiniert. "Im zweiten Schritt soll hier dann eine Wachstumsstrategie unter Leitung von Tobias Gerlach entwickelt und umgesetzt werden", heißt es.

Ebenfalls zum 1. Februar setzt sich der Aufsichtsrat der Bavaria Film etwas anders zusammen: WDR-Intendant Tom Buhrow übernimmt in der Nachfolge seiner Vorgängerin Monika Piel den Vorsitz im Aufsichtsrat der Münchner. Piel zieht sich nach viereinhalb Jahren Amtszeit zum Ablauf des Geschäftsjahres der Bavaria Film, das am 31. Januar endet, aus dem Gremium zurück. Die stellvertretenden Vorsitzenden bleiben unverändert MDR-Intendantin Karola Wille und ihr BR-Kollege Ulrich Wilhelm. Verena Kulenkampff, die bis April WDR-Fernsehdirektorin war, gibt ebenfalls zum Geschäftsjahresende ihr Aufsichtsratsmandat ab. Für sie wurde WDR-Justiziarin und stellvertretende Intendantin Eva-Maria Michel ab 1. Februar neu in den Aufsichtsrat der Bavaria Film entsandt.

Interessant: Die ARD-Töchter krempeln diese Woche überhaupt ihr Reich um. Fast zeitgleich mit der Bavaria wird über deren Beteiligung Maran Film bekannt, dass sie Mitte 2015 ihre Geschäftstätigkeit beenden wird. Dazu heißt es vom SWR: "Die Beauftragung der Maran Film GmbH mit der Stoffentwicklung und Produktionsbetreuung der filmischen Eigenproduktionen des Südwestrundfunks (SWR) wird zum 30. Juni 2015 beendet. Diese bisher von der Maran Film erbrachten Aufgaben werden dann vom SWR direkt übernommen. Die Maran Film agierte schon in den vergangenen Jahren eher als ausführender Produzent für die filmischen Eigenproduktionen des SWR und nicht als Produktionsgesellschaft mit vollständiger Produzentenfunktion." SWR-Fernsehdirektor Christoph Hauser begründet die Maßnahme mit wirtschaftlichen Erwägungen im Zusammenhang mit dem Sparpaket zur Neuausrichtung des SWR Fernsehens. Hauser: "Das Wirken der Maran Film unter Leitung ihrer Geschäftsführerin Sabine Tettenborn und die Zusammenarbeit mit der Bavaria im Gesellschafterkreis waren über all die Jahre sehr erfolgreich. Ein künftig verändertes Mengengerüst unserer Eigenproduktionen und die daraus folgenden wirtschaftlichen Konsequenzen zwingen uns zu dem Entschluss, diese in der ARD einzigartige Konstruktion zu beenden."


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.