
Zeitschriften:
Baby und Familie kommt mit neuem Konzept
Der Wort & Bild Verlag hat seinen Apotheken-Titel "Baby und Familie" grundlegend relauncht. Ab sofort gibt es mehr Service-Elemente, mehr Unterhaltung - und auch der Digitalisierung wird Rechnung getragen.

Foto: Wort & Bild Verlag / André Kirsch
Der Wort & Bild Verlag, Baierbrunn, hat seinen Traditionstitel Baby und Familie, immerhin schon seit 1962 auf dem Markt, grundlegend überarbeitet: Ab sofort erscheint der Apothekentitel, mit einer Auflage von 687.333 Exemplaren wohl das reichweitenstärkste Heft im Segment, mit einem neuen Konzept. Dazu zählen mehr Service-Elemente, Unterhaltung sowie eine frische Optik. Welche Ziele man mit den Veränderungen anstrebt, erzählt Chefredakteurin Stefanie Becker.
Frau Becker, Sie haben Ihren Titel Baby und Familie komplett überarbeitet – unter anderem gibt es ein neues Titel-Logo, frische Schriften und eine veränderte Bildsprache. Wo hat sich inhaltlich am meisten getan?
Mit dem neuen Konzept positionieren wir uns noch stärker als das Gesundheitsmagazin für die junge Familie. Wir haben die Kernzielgruppen auf Schwangere und Familien mit Kindern bis unter fünf Jahren zugespitzt. So können wir das große Informationsbedürfnis, das Eltern gerade in den ersten Jahren der Familiengründung haben, noch besser befriedigen und punktgenaue Themen bieten. Mehr Service-Elemente, beispielsweise Checklisten, aber auch mehr Lesespaß. Ein Kreativheft zum Heraustrennen lädt Kinder und Eltern ein, sich gemeinsam zu beschäftigen. Es gibt eine exklusive Vorlesegeschichte und Ideen zum Malen und Basteln. Als Apothekenkundenmagazin setzen wir außerdem noch mehr Schwerpunkte in diesem Bereich. Der Apotheker als Ratgeber wird in unserem neu konzipierten Magazin noch stärker präsent sein. In der Rubrik "Treffpunkt Apotheke" zeigen wir ihn in seiner persönlichen Beziehung mit den Kunden.
Die Erstausgabe des Titels erschien 1962, das ist lange her. Wenn man vergleicht - wo hat sich über die Jahre hinweg am meisten getan?
Die Erstausgabe erschien damals noch unter dem Titel "junge Mutti". Schaut man in alte Ausgaben, stellt man aber fest, dass sich die thematischen Interessen junger Eltern erstaunlich wenig verändert haben. Geändert hat sich vor allem die Familiensituation. Damit auch Themen und die Art der Ansprache. Auch wenn in vielen Familien nach wie vor bei den Müttern die Hauptverantwortung für Kinderbetreuung, Haushalt und Alltagsorganisation liegt, sind Väter doch deutlich partnerschaftlicher und engagierter eingebunden. Entsprechend behandeln wir auch sehr viel stärker als zu Beginn Fragen nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder auch zur Kinderbetreuung. Zudem haben wir festgestellt, dass Ernährung ein ganz großes Thema für Schwangere und junge Familien ist. Dem tragen wir Rechnung, indem wir ein eigenes Ressort Ernährung konzipiert haben.
Viele Informationen können Eltern mittlerweile im Internet finden. Hat sich die zunehmende Digitalisierung auch auf die Aufbereitung von Themen ausgewirkt?
Eltern können sich heute im Internet und übers Smartphone zu jeder Tages- und Nachtzeit genau zu dem Thema informieren, das sie in diesem Moment betrifft. Gleichzeitig befördert aber gerade das die Unsicherheit bei vielen Eltern, vor allem wenn es um Gesundheitsthemen geht. Und genau da setzen wir an. Wir bieten den Eltern eine Einordnung. Sie finden bei uns Informationen, die sich auf aktuelle Studien und Leitlinien stützen – nebenbei bemerkt auch digital bei babyundfamilie.de. Dafür arbeiten wir mit namhaften Experten zusammen, darunter viele Apotheker und Mediziner. Sicher gehen wir Themen auch etwas anders an als früher. Wir erzählen Geschichten noch mehr über Menschen. Wir wollen, dass Eltern möglichst viele Inspirationen bei uns finden, möglichst viele "Ach, so könnte ich das auch machen" - oder "Wenn sie das schafft, schaffe ich das auch"-Momente.
Versuchen Sie das auch in Ihren eigenen Digital-Kanälen?
Wir sind auf Facebook, Twitter und Instagram aktiv, um unsere Nutzerinnen und Nutzer digital zu informieren und mit unserer Marke zu verbinden. Online gibt es begleitend zum Heft themenspezifische Videos, z.B. eine Anleitung, die das An- und Ausziehen des Babys leichter macht. Außerdem gibt es unsere Vorlesegeschichte auf baby-und-familie.de auch zum Anhören. Facebook nutzen wir zum Beispiel verstärkt, um Meinungen unserer Userinnen und User abzufragen und diese in Artikel einfließen zu lassen.
Hat sich eigentlich die Zielgruppe verändert? Sprich: Ist sie aufgrund der Tatsache, dass sich Väter stärker einbringen als früher, "männlicher" geworden?
Der Männeranteil unter den Lesern von Baby und Familie ist laut AWA in den letzten Jahren relativ konstant und liegt aktuell bei 17 Prozent. Wir stellen aber fest, dass auch die Großeltern-Generation mehr und mehr Baby und Familie entdeckt, um in Sachen Kindererziehung up to date zu sein.
Gibt es eigentlich auch im Werbebereich Zielgruppen, die Sie mit dem Relaunch verstärkt ansprechen wollen?
Zum einen wollen wir durch den Relaunch stärker mit der Ernährungsbranche ins Gespräch kommen. Das konzeptionell neu verankerte Thema Ernährung spielt eine noch größere Rolle im Magazin und ist neben der Kernkompetenz im Bereich Gesundheit zentraler Inhalt für die drei Kernzielgruppen Schwangere, Babyeltern und Kleinkindeltern. Stichpunkte hierfür sind unter anderem unterschiedliche Lebensumstände, die sich auf die Ernährungsgewohnheiten auswirken, etwa hohe Mobilität und wenig Zeit. Wichtig sind auch unterschiedliche gesundheitliche Anforderungen an die Ernährung im Hinblick auf Schwangerschaft, Stillzeit und Wachstum. Und natürlich Ernährungstrends: Bio, regionale Produkte, Allergien, vegetarisch und vegan. Zum anderen wollen wir all jene Branchen ansprechen, die für ihre Produkte die Zielgruppe der Frauen im Alter von 20 bis 39 definiert haben. Vorstellbar wäre zum Beispiel der Bereich der dekorativen Kosmetik, Mobile-Trends oder auch das Mode-Segment.