Expansion:
Axel Springer baut neues Medienzentrum fürs Digitale
2013 investiert Springer stark ins florierende Digitalgeschäft. So soll ein eigenes Medienzentrum in Berlin entstehen.
Axel Springer wird immer mehr zum digitalen Medienkonzern. Das Internet-Geschäft hat die klassischen Medien überholt: Mittlerweile sei das digitale Geschäft mit einem Umsatzanteil von 37 Prozent das größte Segment des Unternehmens, betont Konzernlenker Mathias Döpfner am Mittwoch auf der Hauptversammlung der Axel Springer AG in Berlin. 1,17 Milliarden Euro sind mit Online- und Mobil-Offerten im vergangenen Jahr erlöst worden. Nun sollen laut Finanzvorstand Lothar Lanz 30 Millionen in die Entwicklung des florierenden Segments investiert werden – ohne die Kernkompetenz Journalismus aus den Augen zu verlieren. Döpfner kündigt eine Erweiterung des Berliner Standorts an: In einem neuen Gebäude direkt an der einstigen Ost-West-Grenze soll ein neues Medienzentrum für das Digitalgeschäft entstehen.
Wie bereits seit Bekanntgabe der Jahreszahlen bekannt, erwartet das Medienhaus Axel Springer ("Bild", "Die Welt") für 2013 ein niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr. Die Gesamterlöse sollen im niedrigen einstelligen Prozentbereich ansteigen – vorausgesetzt, dass sich die "rückläufigen Trends im Printgeschäft nicht beschleunigen". Für das operative Ergebnis (Ebitda) vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen rechnet Springer mit einen Rückgang im einstelligen Prozentbereich gegenüber Vorjahr.
50 Millionen Euro sollen nun in die "Strukturanpassungen" gesteckt werden. Springer werde verstärkt in neue Produkte und Technologien investieren, heißt es. Geld dafür ist vorhanden: Nach den bereits bekannten Zahlen hat der Konzernumsatz 2012 um knapp vier Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zugelegt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hat Springer um 5,8 Prozent auf 628 Millionen Euro gesteigert. Der Konzernüberschuss beträgt für das vergangene Jahr 275,8 Millionen Euro und ist damit leicht rückläufig.
Hilfreich bei Döpfners ehrgeizigen Zielen dürfte sein, dass die Hauptversammlung der Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea/SE) zugestimmt hat. "Mit der neuen Rechtsform, die noch vor Ende des Jahres 2013 realisiert werden soll, beabsichtigt die Axel Springer AG, die europäische und internationale Marktausrichtung des Unternehmens zu unterstreichen und zu erleichtern. Die Gesellschaft soll auch zukünftig unverändert über ein dualistisches System, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat, verfügen. Die Rechte der Aktionäre und der Mitarbeiter werden durch die Umwandlung nicht berührt", teilt Springer dazu mit.
ps/dpa