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Aus für den Deutschen Fernsehpreis
ARD, ZDF, RTL und Sat.1 haben das Ende des Deutschen Fernsehpreises beschlossen. Allerdings werden jetzt Alternativkonzepte geprüft.
Der viel kritisierte Deutsche Fernsehpreis wird in der bestehenden Form dieses Jahr zum letzten Mal vergeben. Der Gesellschaftervertrag sei von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 fristgerecht gekündigt worden, bestätigte das Sekretariat des Fernsehpreises und bestätigte damit einen Vorab-Bericht vom "Spiegel". Ein Preisformat aber soll prinzipiell bleiben: Bis zur Sendung am 3. Oktober wollen die Sender Alternativen zum bisherigen Konzept entwickeln und prüfen. Es solle weiterhin eine Form geben, "in der hervorragende Leistungen für das Fernsehen" gewürdigt werden könnten. Der Standort Köln bleibt wohl auch.
WDR-Intendant Tom Buhrow betonte in einem Statement, dass der Fernsehpreis "keinesfalls vor dem Aus" stehe. Es gebe "ein großes Interesse der ARD und des WDR als Federführer, den Fernsehpreis mit den vier Gesellschaftern fortzuführen". Das Stiftergremium werde im Laufe des Jahres über zukünftige Form und Ausrichtung des Preises beraten. Gegenüber dem "Spiegel" sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut: "Es macht keinen Sinn, dass jetzt etwa die öffentlich-rechtlichen Sender allein einen eigenen Preis ausrichten."
1998 war der Fernsehpreis gegründet worden, in ihm gingen Telestar (ARD/ZDF) und Goldener Löwe (RTL) auf. Verliehen wird der Preis jährlich seit 1999. Allerdings steht die Auszeichnung auch seit längerem in der Kritik - nicht erst, seitdem Marcel Reich-Ranicki 2008 in einer viel beachteten Rede die Annahme des Preises wortstark abgelehnt hatte. Vor allem das Übergewicht der öffentlich-rechtlichen Preisträger war wiederholt kritisiert worden. "Das Kunststück muss man erst einmal hinbekommen: einen Preis, der weder von der Branche, noch vom Publikum, noch von den Sendern akzeptiert wird", zitiert dazu der "Spiegel" einen ProSiebenSat.1-Manager. dpa/aj/kas
Nur noch einmal als Erinnerung: Die Empörungsrede von Marcel Reich-Ranicki: