Grimme-Preis:
#Aufschrei-Bewegung ist für den Grimme Online nominiert
Eine Twitter-Kampagne bewegte innerhalb weniger Tage die Republik: Der Hashtag "Aufschrei" fasst zehntausende Beiträge zusammen, in denen sich Menschen zu Sexismus im Alltag äußerten. Nun hat die Grimme-Jury die Aktion von Anne Wizorek als eines von 28 Online-Angeboten auf die Shortlist gesetzt.
Eine Twitter-Kampagne bewegte innerhalb weniger Tage die Republik: Der Hashtag Aufschrei (#aufschrei) fasst zehntausende Beiträge zusammen, in denen sich Menschen zu Sexismus im Alltag äußerten. Nun hat die Grimme-Preis-Jury die Aktion von Anne Wizorek als eines von 28 Online-Angeboten für den renommierten Preis des Grimme-Insituts nominiert.
Ausgelöst wurde die Sexismus-Debatte Ende Januar durch den Vorwurf einer Journalistin, FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle habe sich ihr gegenüber anzüglich verhalten. W&V Online kommentierte und berichtete auch als einer der ersten Dienste über Wizoreks #Aufschrei-Initiative. Über Nacht wurden die Initiative und deren Initiatorin zum Medienthema. Jetzt ist mit #Aufschrei ist erstmals ein Twitter-Hashtag für den Grimme Online Preis nominiert. Die Aktion habe zu einer wirkungsvollen Demonstration im digitalen Raum geführt, die es geschafft habe, "einen enormen medien-übergreifenden, immer noch andauernden Widerhall zu erzeugen", lautet die Begründung der Nominierungskommission.
"28 herausragende Online-Angebote" hat die Jury für den Grimme Online Award nominiert. Im Rennen um acht Auszeichnungen und einen Publikumspreis sind Webseiten, Blogs, Apps und erstmals auch persönliche Leistungen. "Die Nominierungen belegen gerade in ihrer Vielfalt und mit ihrem hohen Niveau, welch exzellente Qualität heute im Netz zu finden ist", sagte Grimme-Direktor Uwe Kammann. Das Grimme-Institut stellte die Nominierten in den Kategorien Information, Wissen und Bildung, Kultur und Unterhaltung sowie Spezial am 2. Mai in der Landesanstalt für Medien (LfM) in Düsseldorf vor. Die Nominierungskommissionen hat die Netzangebote aus 1600 Vorschlägen in den Kategorien Information, Wissen und Bildung, Kultur und Unterhaltung sowie Spezial ausgewählt.
Zu den weiteren Nominierten zählen die Plattform "Politnetz", "Marcel-ist-reif.de", der "11 Freunde Liveticker" und das Blog "Fußballdoping.de". "Nachhilfe für die etablierten Medien" gebe das nominierte Portal "Leidmedien.de": "Es sensibilisiert Journalisten – und somit die Öffentlichkeit – für einen einfühlsamen Umgang bei der Berichterstattung über Menschen mit Behinderung", so das Komittee. Die Kategorie Spezial wartet neben der ersten Nominierung für einen Hashtag in diesem Jahr mit einer weiteren Neuerung – dem Hervorheben einer persönlichen Leistung – auf. Gewürdigt wird Richard Gutjahrs publizistische Arbeit im Internet. Die demokratische Gesellschaft profitiere von seinen Analysen, Impulsen und den von ihm initiierten beispielhaften Projekten wie der "Rundshow" oder "lobbyplag.eu", so die Kommission.
Aus allen Nominierten wird er Publikumspreis des Grimme Online Award ermittelt. Die Abstimmung läuft 13. Juni auf der Seite von "TV Spielfilm". Die Preisverleihung findet am 21. Juni im Dock One in Köln statt und wird per Livestream übertragen. Mehr Informationen zu allen Nominierungen, der Jury und zum Auswahl-verfahren gibt es bei Grimme online.