Deutsche HuffPo:
Arianna Huffington: "Kritiker verstehen unser Geschäftsmodell nicht richtig"
Arianna Huffington, Chefin der "Huffington Post" verteidigt ihr Geschäftsmodell und erzählt Details über ihre künftige Zusammenarbeit mit dem Burda-Verlag.
Arianna Huffington, Chefin der "Huffington Post" verteidigt ihr Geschäftsmodell gegenüber den Kritikern. Sie verstünden dies nicht richtig, sagte sie im Interview mit dem "Handelsblatt". "Noch nie gab es Beschwerden darüber, dass wir Inhalte vorweggenommen haben," sagte sie. Das seien theoretische Bedenken, die in der Praxis nie vorkämen. So begegnet sie Vorwürfen, die unter anderem auch Mathias Döpfner geäußert hatte. Der Springer-Chef hatte das Vorgehen als "Anti-Geschäftsmodell für Journalismus" bezeichnet. Die deutschen Verlage sollten sich eher freuen, dass die "HuffPo" auch nach Deutschland komme, unterstrich stattdessen die 61-jährige Verlagschefin. Sie werde mit Link-Anfragen bombardiert.
Einer Bezahlschranke erteilte Huffington im Interview allerdings eine Absage. Die "Huffington Post" werde "immer umsonst sein". Sie zeigte Respekt vor den Erlösen, die manche Zeitungen mit ihren kostenpflichtigen Inhalten erzielten. Die Zeitungen bezahlten aber auch einen Preis dafür: Die "Huffington Post" habe beispielsweise die "New York Times" an Besucherzahlen überholt, seitdem deren Content kostenpflichtig geworden sei.
Huffington will auch in Deutschland auf Inhalte von zahlreichen Bloggern setzen, allerdings gehe es ihr nicht um große Namen. "Für uns bieten Blogger großartige Inhalte". Man könne ihnen ein "großartiges Sprachrohr" liefern, mit denen sie mehr Menschen erreichen. Bezahlt würden sie allerdings nicht.
Mit der neuen deutschen Allianz mit Burda zeigte sich Arianne Huffington, die auch über den DLD Women mit dem Verlag verflochten ist, sehr zufrieden. Weil aber das "HuffPo"-Geschäftsmodell "auf dem Aggregieren von Inhalten" fuße, wolle man auch mit allen anderen eine gute Beziehung pflegen.