Werbe-Tracking:
Apple schirmt Nutzer besser vor neugierigen Werbeblicken ab
Apple hat einen Kompromissvorschlag zum Werbe-Tracking entwickelt, um den Nutzern mehr Privatheit zu garantieren. Die Ad-Click-Attribution wird damit schwieriger.
Der selbsterklärte Kämpfer für mehr Privatsphäre im Web, Apple, hat unter dem Namen "Privacy Preserving Ad Click Attribution" einen neuen Vorschlag für Werbetracking im Web entwickelt, der die Privatsphäre der Nutzer besser schützen soll. Ziel ist es, Marketer dabei zu unterstützen, ihre Werbeerfolge zu messen, ohne den einzelnen Nutzer zu tracken.
Wie Apple in einem Blogpost schreibt, soll künftig kein Nutzer mehr anhand seiner Klicks auf Werbeanzeigen identifizierbar sein. Dazu sollen die bislang kombinierten Daten von Anzeigen-Klick und Conversion nicht mehr für einen einzelnen Nutzer verfügbar sein. Um dies zu erreichen, will Apple die Zahl der Anzeigenkampagnen, die auf einer Website parallel gemessen werden können, auf 64 reduziert werden. Zudem sollen nur Werbekunden die Conversions messen können, während die Werbemedien die Zahl der Anzeigenklicks festhalten.
Auch der Browser soll im Sinne des Nutzers mehr Privatsphäre garantieren. So sollen Attributions-Reports künftig nur noch in einem "Private Browsing Mode" übermittelt werden. Zudem soll die Übermittlung der Daten um 24 bis 48 Stunden verzögert werden, um direkte Rückschlüsse auf den einzelnen Nutzer zu erschweren. Auch soll der Browser-Hersteller keinen Zugriff mehr auf die Ad-Klicks und Conversions eines Nutzers erhalten. Sämtliche Daten werden nur noch lokal vorgehalten.
All diese Maßnahmen hat Apple bereits in der Technology Preview 82 von Safari umgesetzt. Im Laufe des Jahres 2019 sollen sie mit einem neuen Safari-Update ausgerollt werden. Werbekunden werden die neuen Vorschläge mit wenig Begeisterung aufnehmen. Ihnen wäre es künftig nicht mehr möglich, Nutzergewohnheiten in Echtzeit zu tracken. Zudem erschwert ein solcher Vorschlag die Entscheidung, wann und wo Anzeigen geschaltet werden sollen.
Für Apple ist der eigene Vorschlag hingegen ein guter Kompromiss. Der gesteigerte Schutz der Privatsphäre soll aus Sicht des Apfelkonzerns verhindern, dass Nutzer zu noch drastischeren Maßnahmen greifen und Cookies abschalten oder Ad-Blocker nutzen.