TechTäglich:
Apple kauft Peloton? Was dafür und dagegen spricht
Heute in TechTäglich: Weil US-Fitnessspezialist Peloton aus dem Tritt geraten ist, fordern Investoren den Verkauf an einen Tech-Riesen wie Apple. Dafür sprechen viele Argumente – und dagegen auch.
Apple kauft Peloton? Was dafür und dagegen spricht
Der kriselnde US-Fitnessspezialist Peloton sorgt zur Abwechslung nicht mit schlechten Geschäftszahlen oder mit Gerüchten zur Produktionseinstellung für Aufsehen – sondern tatsächlich mit einem neuen Produkt. Auch in Deutschland ist ab sofort für 90 Euro das neue Heart Rate Band zu haben. Der Pulsmesser für den Unterarm integriert sich nahtlos ins Peloton-System und zeigt mit fünf Leuchtdioden schnell und einfach an, in welchem Herzfrequenzbereich der Nutzer gerade trainiert. Er unterstützt auch Pelotons "Strive Score" zur Messung der eigenen Leistungsfähigkeit. Weniger gut: Pelotons bisheriger Brustgurt zur Pulsmessung ist mit aktuell 34 Euro zwar unpraktischer, aber deutlich günstiger. Und für Besitzer der Apple Watch und des Peloton Bike+ ist das neue Pulsband ohnehin überflüssig. Denn hier integriert sich die Watch mit ihren Pulsmessungen sehr komfortabel ins Peloton-System.
Was das Fitness-Bike vom Smartphone unterscheidet
Die Peloton-Krise sorgt derweil weiter für Diskussionen. Während mehrere Investoren einen Verkauf an einen Tech-Riesen wie Apple fordern, weil Peloton perfekt zu Angeboten wie Apple Fitness+ passen könnte, sieht Bloombergs Apple-Augur Mark Gurman so einen Deal eher skeptisch. Auch er erkennt in seinem neuesten "Power On"-Newsletter zwar die Vorteile: "Peloton kennt sich mit Fitness aus, und Apple mit Produktion und Verkauf." Aber er fürchtet: "In Wirklichkeit wäre der Kauf von Peloton für Apple eine unnötige und teure Belastung." Seine Argumente: "Ich glaube nicht, dass Apple in den Markt für Fitnessgeräte einsteigt – und zwar aus demselben Grund, warum es keine kompletten Fernseher baut. Stationäre Fahrräder und Laufbänder sind teuer in der Herstellung (geringe Gewinnspannen), schwierig zu vertreiben (schwer und kostspielig im Versand) und haben Upgrade-Zyklen, die nicht zu Apples anderen Produkten passen."
Zu wenige Upgrades
Denn: Während Nutzer teilweise jedes Jahr ein neues Smartphone kaufen, ersetzen sie ihren Hometrainer eher nur alle zehn Jahre. Das Peloton-Bike von 2014 unterscheidet sich kaum vom aktuellen Modell. Und jedes iPad bietet modernere Hardware als die Displays an den Peloton-Geräten. Außerdem, so Gurman, sei Peloton mit einer Bewertung von aktuell immer noch über acht Milliarden Dollar weiterhin sehr teuer. Zur Einordnung: Apples bisher teuerste Übernahme war 2014 Musikspezialist Beats für "nur" 3,2 Milliarden Dollar. Peloton müsste demnach einen anderen Käufer finden – zum Beispiel Nike, das ebenfalls im Gespräch ist.
Das sind die weiteren Themen von TechTäglich am 2. Februar 2022: