TechTäglich:
Apple Watch 7: Design-Problem, Uhr unpünktlich
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit Startproblemen bei Apple und mit der neuen E-Bike-Generation von Bosch.
Apple Watch 7: Design-Problem, Uhr unpünktlich
Eigentlich war bei Apple im September neben dem iPhone 13 auch die Watch Series 7 erwartet worden. Doch der Termin wackelt, die Uhr könnte unpünktlich sein. Hintergrund sind Produktionsprobleme aufgrund des komplett neuen eckigeren und offenbar auch komplexeren Designs. Nikkei Asia und AppleInsider berichten: "Alle Montagebetriebe der Watch stehen derzeit vor ähnlichen Problemen, wenn es darum geht, die Produktion mit dem aktuellen Design hochzufahren." Elektronik, Displays und weitere Komponenten passen demnach noch nicht perfekt zusammen. Der Ausschuss ist zu hoch, und die Qualität der produzierten Uhren noch nicht auf dem erforderlichen Niveau.
Die Herstellung der Watch 7, die bei den asiatischen Zulieferern in der dritten August-Woche begonnen haben soll, wurde demnach vorerst wieder eingestellt. Bei Nikkei Asia heißt es: "Apple und seine Zulieferer arbeiten rund um die Uhr daran, die Probleme zu lösen. Aber derzeit ist es schwer zu sagen, wann die Massenproduktion starten könnte." Apple hat nun offenbar die Wahl, die Watch pünktlich, aber mit kleineren Stückzahlen, auf den Markt zu bringen – oder den Start zu verschieben. Die Probleme sind auch durch die Folgen des Coronavirus entstanden. Weil die Reisen zu den Herstellern in Asien derzeit stark eingeschränkt sind, hat Apple die Schwierigkeiten im Produktionsprozess später als eigentlich üblich entdeckt.
Blend: Spotify mit neuen Pärchen-Playlists
Wie "blendend" passen Pärchen oder am besten Befreundete zusammen – zumindest musikalisch? Das lässt sich bei Spotify jetzt mit den neuen "Blend"-Playlists entdecken, die ab sofort weltweit verfügbar sind. Zwei Lieblingsmenschen können dabei ihre ganz persönliche Lieblingsmusik in einer täglich aktualisierten Wiedergabeliste vereinen – und so entdecken, wie ähnlich oder einzigartig ihre Hörvorlieben sind. Dazu müssen beide jeweils ein eigenes Spotify-Konto haben. Das kann aber auch kostenlos und werbefinanziert sein. Und so funktioniert’s: In der Spotify-Suche auf "Blend erstellen" tippen und dann mit "Einladen" einen Freund oder eine Freundin hinzufügen.
Zu den Funktionen gehört der "Geschmacksvergleich": Wenn zwei Spotify-HörerInnen Blend nutzen, wird ihnen in Prozent angezeigt, wie ähnlich oder unterschiedlich ihre Hörvorlieben sind. Sobald die Pärchen-Playlist erstellt wurde, erscheinen sogenannte Sharecards zum Beispiel mit einem Lied, das die beiden miteinander verbindet. Sie lassen sich auch auf Social Media teilen. In den Ländern, in denen die Funktion bereits getestet wurde, war Olivia Rodrigo zuletzt die meistgeblendete Künstlerin, gefolgt von Doja Cat, Taylor Swift, The Weeknd und Lil Nas X. Größter Pärchen-Hit war Rodrigos "Good 4 U".
Windows 11 ab 5. Oktober, Hochstarten dauert Monate
Windows 11 hat einen offiziellen Starttermin. Und es geht schneller als gedacht – zumindest teilweise. Wie Microsoft mitteilte, "beginnt der Rollout von Windows 11 am 5. Oktober 2021. Das Betriebssystem wird auf neuen PCs verfügbar sein und als kostenloses Upgrade schrittweise auf berechtigten Windows 10-PCs ausgerollt". Im Klartext bedeutet das, dass Hersteller neuer PCs ab diesem Termin Geräte mit vorinstalliertem Windows 11 anbieten können. Nutzer mit einem geeigneten Rechner, die bisher noch den Vorgänger Windows 10 verwenden, können per Windows Update gratis auf die neue Version aufrüsten. Dieser Prozess zieht sich aber über Monate, erklärt CNET. Und die neue Funktion, mit der Android-Apps auf Windows laufen, ist zum Start noch nicht an Bord.
Im Gegensatz zu Apples macOS-Aktualisierungen bekommt nicht jeder Windows-10-Nutzer gleich zum Start die neue Version angeboten. Um Probleme zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen, werden zuerst neuere Rechner versorgt, auf denen Windows 11 auf jeden Fall klaglos laufen sollte. Je älter die Systeme sind, desto länger müssen die Nutzer auf das Update warten. Dieses Verfahren soll sich bis Mitte 2022 hinziehen. Laut Microsoft können auch die Besitzer von älteren Rechnern meist vor Baujahr 2017, die offiziell nicht von Windows 11 unterstützt werden, das neue Betriebssystem laden und installieren. Bei ihnen seien Systemabstürze aber um rund 50 Prozent wahrscheinlicher. Und es ist nicht garantiert, dass sie von Microsoft dauerhaft mit Aktualisierungen und Fehlerkorrekturen versorgt werden. Besitzer solcher PCs sollten daher eher bei Windows 10 bleiben, bei dem Microsoft noch bis 2025 Sicherheitslücken schließt.
Mit App: Bosch bringt völlig neue E-Bike-Generation
Wer sich die E-Bikes in Deutschlands Städten genauer anschaut, stellt schnell fest, dass Bosch-Motoren hier einen enormen Marktanteil haben. Deshalb ist es um so spannender, wenn der Zulieferer eine ganz neue E-Bike-Generation ankündigt. Das "Bosch Performance CX Smart System" ist unter dem Motto "Besser verbunden, länger fahren" ab Ende 2021 in ersten Elektrofahrrädern verfügbar. Die Stuttgarter setzen dabei auf ein "Connected Biking Erlebnis", das den E-Antrieb über die App "Flow" mit iPhones und Android-Handys verbindet. Die Nutzer können so ihre Fahrmodi individuell zugunsten von Leistung oder von Reichweite einstellen und ihre Aktivitäten mit Fitness- und Gesundheits-Apps verbinden. Außerdem lässt sich die Software des Antriebs damit drahtlos "Over the Air" aktualisieren.
Für die Bedienung des Pedelecs kommt der vergrößerte Tacho "Kiox 300" mit Farbdisplay zum Einsatz, der erstmals ohne Tasten über die neue Fernbedienung "LED Remote" funktioniert. Bosch-Radler können alle Funktionen aber auch per App steuern. Die smarte Anbindung mit dem neuen Connect-Modul sorgt künftig dafür, dass die E-Bikes bei einem Diebstahlversuch Alarm schlagen und ihren Standort per App melden. Der Elektromotor bleibt mit maximal 85 Newtonmeter Drehmoment weitgehend unverändert. Allerdings sorgt auf Wunsch der noch größere und im Rahmen verbaute Akku "PowerTube 750" mit 750 Wattstunden (Wh) für höhere Reichweiten. Bisher waren maximal 625 Wh verfügbar.
Google Maps auf Nintendo-Konsole von 1983
Was haben die legendäre Spielkonsole Nintendo Entertainment System (NES) aus dem Jahr 1983 und der Kartendienst Google Maps aus dem Jahr 2021 miteinander zu tun? Auf den ersten Blick gar nichts. Bei YouTube-Bastler Ciciplusplus finden die beiden grundverschiedenen Technik-Generationen aber tatsächlich zusammen. Er hat es geschafft, NES und Google Maps miteinander zu verbinden. Das funktioniert über den Mini-Computer Raspberry Pi 3A+, der die Maps-Daten auf ein Kassetten-Modul für die Nintendo-Konsole überträgt.
Wie das Video zeigt, ruckeln die Karten von Google Maps jetzt tatsächlich in nostalgischer 8-Bit-Optik über den Fernseher – ein wunderbar skurriler Anblick. Das liegt natürlich auch am herrlichen finnischen Akzent des Modders, der sich freut: "Great! Look, how beautiful is our planet!" Laut Golem ist die Idee aus einem Aprilscherz von Google entstanden, das 2012 eine Maps-Version für das NES ankündigte. Weil daraus erwartungsgemäß nie etwas wurde, hat Ciciplusplus jetzt mit fast zehn Jahren Verspätung aus dem Aprilscherz ein ernsthaftes Projekt gemacht.