Marktstudie:
Apple TV+ hat einen Reichweitennachteil
Wenn der neue Videostreamingdienst Anfang November in den USA an den Start geht, erreicht er technisch deutlich weniger Haushalte als die meisten Konkurrenten.
Beim Launch in den USA und Kanada am 1. November hat der neue Videostreamingdienst von Apple einen erheblichen technischen Reichweitennachteil gegenüber Netflix und selbst gegenüber dem nur knapp zwei Wochen später startenden Konkurrenten Disney+. Dies ergab eine Studie des Londoner Marktforschers IHS Markit.
Apple TV+ wird zunächst für iPhones, iPads, MacBooks, Apple-TVs und Smart-TVs von Samsung gelauncht. Damit kann der Streamingdienst laut IHS Markit in den USA technisch etwas mehr als 70 Millionen Haushalte erreichen, was einem Anteil von rund 57 Prozent an den insgesamt 124 Millionen amerikanischen Onlinehaushalten entspricht.
Wettbewerber Netflix kommt dagegen auf eine technische Reichweite von 95 Prozent und die von Disney+ dürfte nach Einschätzung der Marktforscher gleich zu Beginn bei 92 Prozent liegen. Denn diese beiden Dienste sind über weit mehr Plattformen zugänglich, beispielsweise auch über Android-Mobilgeräte.
Launch über zusätzliche Plattformen erwartet
"Obwohl Apple Marktführer im amerikanischen Smartphone-Markt ist und bei neuen Hardware-Käufen freien Zugang zu Apple TV+ gewähren will, muss das Unternehmen das Angebot auf weitere Geräte ausweiten, um mit den Streaming-Wettbewerbern konkurrieren zu können, deren Dienste nahezu über alle Plattformen nutzbar sind", sagt Fateha Begum, Principal Research Analyst bei IHS Markit.
Tatsächlich erwarten Marktbeobachter, dass Apple TV+ schon in naher Zukunft auch über Roku- und Fire-TV-Geräte sowie über Smart-TVs von Sony, LG und Vizio zugänglich sein wird. Auf diese Weise könnte Apple die technische Reichweite auf 87 Prozent steigern. Konkrete Launch-Termine für diese Plattformen sind allerdings noch nicht bekannt.