Logistik-Strategie:
Amazon setzt wieder mehr auf Plastik
Der Konzern verschickt kleinere Pakete nicht mehr in Karton-, sondern in Plastikhüllen. Denn das sei umweltfreundlicher.
Weltweit überlegen Unternehmen, wie sie ihre Verwendung von Plastik reduzieren können. Bei Amazon läuft es genau andersherum: Für das Verschicken kleinerer Pakete benutzt der internationale Konzern seit kurzem nicht mehr wie bisher Karton und Papier, sondern Kunststoff.
In den USA und Großbritannien wird dies schon seit längerem praktiziert, und nun geht Amazon auch in Deutschland dazu über. Hintergrund seien die besseren Transportmöglichkeiten: Päckchen, die in Plastik statt in Karton verpackt werden, sind leichter. Das geringere Gewicht ermögliche es, mehr Sendungen in einen Lieferwagen zu packen und dadurch wiederum mehr Fahrten einzusparen.
Auch wenig ist ein Problem
Ein Argument, das bei Umweltschützern aber nur sehr bedingt zieht. Auch wenn es sich bei den in Plastik verpackten Sendungen um einen eher kleinen Anteil am Gesamtvolumen handelt, sei diese kleine Menge immer noch ein Problem. Der Schritt sei definitiv "nicht zielführend", so Recyclingexperte Rolf Buschmann vom Umweltverband BUND gegenüber dem Manager Magazin.
Bei Amazon verteidigt man die Umstellung: Man arbeite "kontinuierlich an der Verbesserung unserer Verpackungs- und Recyclingmöglichkeiten". Der Konzern hat nach eigenen Angaben in den vergangenen zehn Jahren mehr als 244.000 Tonnen Verpackungsmaterial sowie 500 Millionen Kartons eingespart. Bis zum Jahr 2030 will das Unternehmen nach eigenen Angaben "in der Logistik klimaneutral" werden.