Absage an Regiocast:
Amazon holt Florian Fritsche für neue Sport-Unit
Zur Regiocast kehrt Florian Fritsche nun doch nicht zurück. Er biegt in Richtung Amazon ab. Dort gilt es, ein Bundesliga-Audio-Angebot aufzubauen.
Überraschung bei Regiocast: Die Radioholding musste am Dienstag bekannt geben, dass der neue Geschäftsführer Florian Fritsche nun doch nicht seinen Posten antreten wird. Fritsche hat stattdessen nach seinem Weggang bei Antenne Bayern ein Jobangebot angenommen, das er offenbar nicht ablehnen konnte: Er wird nach Informationen von W&V Chef der neuen Amazon Sport Unit.
Inzwischen bestätigt das Unternehmen die Personalie; ab 1. September wird Fritsche demnach bei Amazon Music für die Entwicklung und das Management des neuen Bundesliga-Audio-Angebots zuständig sein.
Der Versandhändler hatte Anfang Juni die Bundesliga-Rechte für die Audio-Internetübertragung ab 2017 erworben, die bislang - und damit nur für eine Rechterunde - bei Sport1.FM lagen und zuvor beim Regiocast-Kanal 90elf. Just dort wirkte Fritsche als Geschäftsführer Regiocast Digital, 90elf hatte er zudem aufgebaut. Ein ähnlicher Job wartet auf den Radiomanager nun bei Amazon, wo eine Bundesliga-Audio-Abteilung aufgesetzt werden muss.
Spannend wird nun die Frage, ob weitere Ex-90Elf-Leute bei Amazon in München anheuern könnten – wirkt doch so mancher unter ihnen nun für Sport1.FM. Den Sender wird wohl im Sommer 2017 mit Auslaufen des DFL-Vertrages ohnehin das gleiche Schicksal wie einst den Regiocast-Fußballkanal ereilen. Vor Ort in der bayerischen Landeshauptstadt wäre das Team bereits, und der künftige Chef wäre mit Fritsche der alte.
Regiocast indes reagierte auf die Nicht-Personalie etwas angefasst und ließ verlauten:
"Es ist sicherlich sehr ungewöhnlich, bei einer langfristig vereinbarten und wichtigen Position wie der Geschäftsführung des privaten Radiomarkführers in Sachsen so kurzfristig umzudisponieren. Letztlich zeichnet es aber ein solide aufgestelltes Unternehmen wie Regiocast aus, auch mit unerwarteten Situationen umgehen zu können. Wir haben jetzt die Zeit eine adäquate, verantwortungsbereite Persönlichkeit zu finden, die den bisherigen erfolgreichen Weg des Unternehmens auch langfristig weiter mitgestalten will und kann."
Hintergrund: Amazon hat die Audio-Streamingrechte für die gesamten Spiele ab der Saison 2017/18 gekauft. Das gilt für die erste und zweite Bundesliga und den Supercup. In Deutschland können Fußballfans dann alle 615 Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga inklusive Relegation und Supercup als Livestream auf Amazon Prime Audio übers Internet verfolgen.
lip/ps