Ebiquity rechnet für RTL :
Amarula, L’Oréal, Ferrero: Dem "Bachelor" blieben Werbekunden treu
Besonders treu ist, wer im Umfeld der RTL-Kuppelshow "Der Bachelor" wirbt - ergibt eine Analyse von Ebiquity. Indes gaben Kunden wie Procter & Gamble oder Rotkäppchen-Sekt weniger aus als im Vorjahr.
Mehr als 14 Millionen Euro brutto hat RTL mit klassischer TV-Werbung im Umfeld der alljährlichen Kuppelshow "Der Bachelor" eingenommen - weiß Ebiquity. In der aktuellen Staffel, die der Kölner Sender am Mittwochabend mit 3,65 Millionen Gesamtzuschauern beendete, wählte der Junggeselle Oliver Sanne aus 22 Kandidatinnen die Krankenschwester Liz aus Eberswalde aus und überreichte ihr die letzte Rose. In so einem Umfeld wollten dieses Jahr Garnier, Media Markt, Dr. Oetker oder auch die Deutsche Telekom werben – fast alle waren auch im Vorjahr dabei. L’Oréal trommelte besonders eifrig für die Marke Garnier, wurde damit dieses Jahr zum Top-Spender - und löste den Vorjahres-Werbekrösus Procter & Gamble ab.
Obwohl sich die Top-5-Spender L’Oréal, Procter & Gamble, Ferrero, Henkel sowie Unilever kaum von den werbungtreibenden "Bachelor"-Fans des Vorjahres unterscheiden, errechnet Ebiquity, dass die Spendings leicht zurückgegangen sind – um neun Prozent, "in einem wachsendem Markt", wie das Hamburger Media- und Marketing-Beratungsunternehmen betont. "Das Format verliert leicht an Attraktivität", heißt es von Ebiquity. Für 2014 zählte das Unternehmen noch mehr als 15,5 Millionen Euro an Bruttoausgaben, die Vermarkter IP Deutschland eingesammelt hatte.
Ein Beispiel für weniger Etat: Der 2014 omnipräsente Rotkäppchen-Sekt hat seine Bruttospendings im "Bachelor"-Umfeld gegenüber Vorjahr halbiert. L'Oréal stockte dagegen um mehr als 100 Prozent auf. Die Brutto-Werbeausgaben beziehen sich übrigens nur auf reine TV-Werbung, ausgenommen sind Sponsoring oder Promotion Spots.
Apropos Sponsoring: Hier herrscht große Treue. Die Likörmarke Amarula ist und bleibt der wichtigste Partner der RTL-Reihe, seine Bruttoausgaben im Umfeld des "Bachelor" sind nahezu unverändert. Bei den Sponsoren registriert Ebiquity sogar eine leichte Zunahme gegenüber dem Vorjahr um ein knappes Prozent.
Dietmar Kruse, CEO von Ebiquity Germany, fasst die Analyse seines Hauses so zusammen: "Mit dem ‚Bachelor‘ hat RTL zum Jahresbeginn ein starkes Format im Programm, das in diesem Jahr allerdings leicht an Werbeeinnahmen verloren hat. Mit Attraktivität spielend, ist der ‚Bachelor‘ interessant vor allem für Produkte aus den Bereichen Haar- und Gesichtspflege." Daher rührt wohl auch die Beständigkeit unter den Top-Werbungtreibenden, "fast die Hälfte war bereits im Vorjahr ebenfalls unter den Top 20", so Ebiquity. Die beworbenen Marken haben laut Ebiquity schwerpunktmäßig Frauen als Zielgruppe und heißen unter anderem auch Maybelline, Nivea, Weight Watchers, Dove oder Guhl.