Kooperation:
Aldi liefert bald auch Lebensmittel
Mit diesem Schritt macht der Discounter den Lieferdiensten der Supermarktketten Konkurrenz: Aldi Süd und Nord kooperieren, um online bestellte Lebensmittel nach Hause zu transportieren.
Bislang hat sich Aldi mit seinem Onlineshop auf Nonfoodartikel beschränkt, jetzt will der Discounter aber auch im Food-Bereich angreifen. Für diese Maßnahme tun sich die üblicherweise getrennt agierenden Unternehmen Aldi Nord und Süd zusammen und gründen ein Joint Venture, die Aldi E-Commerce Verwaltungs GmbH, berichtet die Lebensmittelzeitung.
Unter dem gemeinsamen Dach bündeln die beiden Discounter das komplette Online-Geschäft. Der Umsatz mit Nonfood-Artikeln soll dadurch neuen Schwung bekommen, langfristig steht aber auch der Einstieg in die Lieferung von Lebensmitteln auf dem Plan. Schon vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Aldi Süd 1,5 Milliarden Euro investiert, um seine digitalen Plattformen zu modernisieren. Dabei geht es nicht allein um die Shoparchitektur, sondern auch um "Customer Interaction", also die Begleitung des Kunden auf seiner Customer Journey.
Die Leitung des Joint Ventures übernehmen Moritz Scheffler und Kai Schmidhuber. Scheffler arbeitet seit zwei Jahren bei Aldi Nord. Frühere Karrierestationen waren unter anderem Henkel und PwC. Aldi Süd entsendet Schmidhuber, der bei L'Oréal die digitale Transformation angestoßen hat und auch bei DHL und Fraport ähnliche Aufgaben hatte.
Im Ausland ist Aldi beim Thema Food-Lieferdienst bereits weiter. In Deutschland und Österreich war der Discounter bisher zurückhaltend, um das Filialgeschäft nicht zu torpedieren.
Für den Einzelhandel ist der Onlinebereich ein schweres Pflaster. Lidl musste seinen Lebensmittellieferdienst wieder einstampfen. Bei Rewe funktioniert er zwar, wirft aber keine Rendite ab.