
Nachhaltigkeit :
Aldi, Lidl und Tchibo machen beim Grünen Knopf mit
"Trickserei" oder wichtiges Signal für umweltbewusste Kunden? Das neue Siegel Grüner Knopf wurde heute vorgestellt. Neben einigen Startups verwenden auch Aldi, Tchibo, Rewe, Lidl und Kaufland die Kennzeichnung.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat in Berlin das staatliche Textilsiegel Grüner Knopf vorgestellt. Zum Start machen 27 Unternehmen mit, darunter kleinere Labels, aber auch Marken wie Vaude und Trigema sowie Einzelhändler und Discounter wie Aldi, Lidl, Penny, Kaufland, Tchibo und Rewe Group. 26 weitere Unternehmen sind derzeit im Prüfprozess, unter anderem Hugo Boss, die Otto-Group und auch kleinere Unternehmen wie Socks4Fun.
"Faire Lieferketten sind möglich", ist Müller überzeugt. Allerdings deckt die Prüfung derzeit nur die Arbeitsschritte "Nähen" und "Färben" ab. Das ist einer der Gründe, warum der Grüne Knopf kritisiert wird, unter anderem auch von der ehemaligen Verbraucherschutzministerin Renate Künast, die ihn als "Trickserei" bezeichnet. In den kommenden Jahren soll der Grüne Knopf jedoch auf weitere Produktionsschritte wie den Baumwollanbau ausgeweitet werden. Auch die Sozial- und Umweltkriterien werden kontinuierlich weiterentwickelt.
Der Grüne Knopf wird zukünftig direkt am Produkt angebracht und ist somit für Verbraucher unmittelbar sichtbar. Minister Müller: "Fair Fashion ist ein Mega-Trend. Für drei Viertel der Verbraucher ist faire Kleidung wichtig. Doch bisher fehlt die Orientierung. Mit dem Grünen Knopf ändert sich das. Mit jeder Kaufentscheidung können wir jetzt einen Beitrag leisten" Unterstützt wird er dabei unter anderem von Antje von Dewitz, Geschäftsführerin Vaude: "Wir erleben, dass immer mehr Menschen mit gutem Gewissen Kleidung kaufen möchten. Der Grüne Knopf bietet ihnen eine klare Orientierung, indem er als staatliches Siegel ökologisch und fair produzierte Produkte kennzeichnet. Wir freuen uns, dass wir zum Start dabei sind und für 98 Prozent der aktuellen Vaude-Bekleidung den Grünen Knopf erhalten."
Barbara Meier, Textilbotschafterin und Germany's Next Top-Model, ergänzt: "Wir sollten nie unterschätzen, welche Macht wir als Konsumenten haben. Am Ende des Tages richtet sich eine ganze Branche auch nach unseren Wünschen und Bedürfnissen."
Für den Discounter Aldi nahmen Rayk Mende, Geschäftsführer Corporate Responsibility und Quality Assurance bei Aldi Nord, und Julia Adou, Director Corporate Responsibility bei Aldi Süd, an der Vorstellung teil. "Wir engagieren uns bereits seit vielen Jahren dafür, die sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen in der Textillieferkette zu verbessern. Mit dem Grünen Knopf geben wir unseren Kundinnen und Kunden eine zusätzliche Orientierung beim Einkauf", so Mende. "Für den Grünen Knopf wurden sowohl Aldi als Unternehmen als auch unsere Produkte streng überprüft. Wir unterstützen diese anspruchsvolle Initiative daher gerne", so Adou.
Ab dem 9. September sind bei Aldi Nord und Aldi Süd unter anderem Baby-Strumpfhosen und Baby-Söckchen erhältlich, die die Anforderungen des Grünen Knopfs erfüllen.
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