
Agof: Die neuen Internet Facts
Die Agof hat ihre Internet Facts-Reichweitenstudie komplett überarbeitet. Damit sind Vergleiche mit den vorangegangenen Wellen nicht mehr möglich. Was sich alles ändert.
Nach den MA-Erhebungen der Agma wurde nun auch die Online-Reichweitenstudie Internet Facts der Agof einer grundlegenden Reform unterzogen. Vergleiche mit vorangegangenen Wellen sind nicht mehr möglich – und damit auch keine Jubelmeldungen seitens der Vermarkter.
Wichtigste Neuerung in den Internet Facts 2010-I, die diesen Donnerstag erscheint, ist eine Anpassung der Multi Client-Definition. Damit soll, so Agof-Geschäftsführerin Claudia Dubrau, die heutige Nutzungsrealität weiterhin korrekt und präzise abgebildet werden können. Nachdem eine Agof-Studie ergeben hatte, dass immer mehr User über verschiedene Rechner und Browser an verschiedenen Orten ins Internet gehen, wurde der Begriff des Multi Client-Users überarbeitet: Bisher wurde ein Multi Client-User aus zwei Rechnern zusammengefasst (bisher 37 Prozent der User aus der Internet Facts). Nach der neuen Definition kann ein Multi Client-User an bis zu vier Rechnern bzw. Browsern arbeiten.
Damit liegt der Anteil von Multi Client Usern in der aktuellen Agof-Studie bei rund 75 Prozent. So wurden bisher 100.000 User aus 138.000 Clients gebildet, jetzt sind es 100.000 User aus 250.000 Clients. Die Anzahl genutzter Angebote pro Nutzer wird damit deutlich steigen, denn ein Teil der Nutzung wurde durch die Kappung bei zwei Clients bislang nicht gemessen. Dieser Effekt wird sich voraussichtlich insbesondere bei den Jüngeren, besser Gebildeten und Männern niederschlagen, da diese am intensivsten die neuen Möglichkeiten nutzen.
Wie zuletzt in der MA Radio wurde außerdem die Grundgesamtheit der Studie um EU-Ausländer sowie andere deutschsprachige Ausländer erweitert. Damit steigt die Grundgesamtheit um zwölf Prozent an. Durch die sehr intensive Online-Nutzung unter den Ausländern steigt die Anzahl der Onliner von 43,5 Millionen auf 48 Millionen an.
Weitere Neuerung an den Internet Facts 2010-I: Der Studie liegt eine neue Telefonbefragung zugrunde, mit der die Internetnutzung der Gesamtbevölkerung gemessen wurde. Sie ergab, dass die Internet-Nutzung noch weiter gestiegen ist und der Anteil der Onliner nun 75,5 Prozent beträgt. Damit wird insgesamt eine gestiegene Online-Nutzung berücksichtigt. Die durchschnittlichen Reichweiten werden durch die Neuerungen zum Teil deutlich gestiegen sein, meint Claudia Dubrau. Vergleiche und Aussagen über Gewinner und Verlierer sind erst wieder mit der Ausweisung der Internet Facts 2010-II im September möglich. Die Ergebnisse der aktuellen Internet Facts 2010-I werden diesen Donnerstag veröffentlicht.