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Agentur-Vermittler Sortlist will Europas Nummer 1 werden
Plattformen, die Agenturen mit Auftraggebern zusammenbringen, gibt es seit Jahren. Jetzt betritt mit Sortlist ein neuer potenter Player den deutschen Markt. Er will Europas Nummer eins werden.
Vermittlungsplattformen für Marketingdienstleistungen sind per se nichts Neues. Waren es anfangs eher einfach gestrickte Verzeichnisse, so hat mittlerweile bei der Vermittlung KI Einzug gehalten. So arbeitet beispielsweise Agenturmatching mit einem selbstlernenden Algorithmus, der die jeweils geeignetsten Dienstleister für die Aufgabenstellung herausfiltrieren soll.
Mehr oder weniger identisch verfährt Sortlist. Der belgische Anbieter arbeitet nach eigenen Angaben bereits profitabel und verfügt über die weltweit größte Datenbank von Agenturen und Projekten. Man sei führend auf dem französischen, belgischen, niederländischen und spanischen Markt und habe gerade eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen, heißt es. Ein guter Zeitpunkt, die Expansion weiter voranzutreiben. "In der ersten Jahreshälfte 2019 wird Deutschland an der Reihe sein, Italien am Ende des Jahres", sagt Nicolas Finet, Mitbegründer von Sortlist und verantwortlich für Marketing und Strategie. Für die Erschließung neuer Märkte ist Maximilian Quick verantwortlich.
Ob es Sortlist gelingt, sich in Deutschland durchzusetzen, ist keineswegs sicher. Agenturmatching aus München hat sich inzwischen weitgehend etabliert und nicht zuletzt durch Kooperationen (White-Label-Lösungen) beispielsweise mit dem Branchenverband GWA und der Zeitschrift "Absatzwirtschaft" ein gutes Standing aufgebaut. Zudem kennen die Münchener Entrepreneure gut den deutschen Agenturmarkt. Dennoch nehmen die Müchnener die potenten Kollegen durchaus ernst. Es sollen bereits Gespräche zwischen Agenturmatching und Sortlist über eine Zusammenarbeit stattgefunden haben. Doch offenbar konnte man sich nicht einigen.
Entscheidend wird am Ende sein, wie gut die Vermittlung funktioniert - für beide Parteien, Werbungtreibende wie Dienstleister. Sortlist hat eigenen Angaben zufolge bereits mehr als 11.000 qualifizierte Projekte auf seiner Plattform vorgeschlagen, mit einem Gesamtbudget in Höhe von 162 Millionen Euro. Eine wichtige Rolle für Erfolg oder Misserfolg dürfte aber auch spielen, ob und welche weiteren Services angeboten werden.