Crossvertise-Befragung:
Addressable TV, DOOH: Warum der Mittelstand digitale Werbeformen kaum nutzt
Online ja, digitale Werbeformen bei klassischen Mediengattungen wie TV und OOH nein: Crossvertise durchleuchtet Werbestrategien des Mittelstands.
Große Werbekunden wie P&G oder Mini fahren längst im Smart-TV mit Addressable TV vor und nutzen dabei ähnliche Targeting-Vorzüge wie bei der Onlinewerbung. Doch wo bleiben mittelständische Kunden, wenn es um budgetschonende digitale Werbeformen geht?
Viele Werbungtreibende sind schlicht noch unzureichend über neue Werbeformen informiert. Das zeigt ein eine aktuelle Umfrage der Online-Werbebuchungsplattform Crossvertise unter ihren Kunden. An der Online-Umfrage nahmen insgesamt 261 registrierte Kunden der innovativen Internetplattform für Werbebuchungen teil.
Von der Werbemöglichkeit Addressable TV haben demnach mit 77 Prozent gut drei von vier Nutzern noch nichts mitbekommen. Nur 2 Befragte haben es laut Crossvertise bereits eingesetzt. Über 20 Prozent kennen zumindest Addressable TV, aber haben es noch nicht eingesetzt. "Daher verwundert es nicht, dass fast 70 Prozent der Nutzer mehr Informationen zu Addressable TV brauchen, um sich eine Meinung bilden zu können", heißt es vom Team um CEO Matthias Völcker, Thomas Masek (CTO) und Maximilian Balbach (CFO). Auch die Investitionsbereitschaft in diese innovative Form der Werbung falle deshalb in der Umfrage eher gering aus.
Viel Unwissen über digitale Werbeformen
Auch kennen nur 4,6 Prozent der Befragten das Prinzip von digitaler Außenwerbung (DOOH) und haben es auch eingesetzt. 62 Prozent ist diese Form der Werbung zwar bekannt. Aber sie haben sie aufgrund fehlender Informationen noch nie eingesetzt. "Gut ein Drittel hat bisher noch nicht von digitaler Außenwerbung gehört", heißt es in der Analyse weiter.
Vor allem wurde deutlich: Onlinewerbung wird immer beliebter. Laut der Crossvertise-Umfrage schalten bereits 83 Prozent der Befragten ihre Werbung online. Social-Media-Werbung über eigene Kanäle oder Drittanbieter ist dabei die meistgenutzte digitale Werbeform der Befragten. Außerdem nutzen 76 Prozent suchmaschinenoptimierte Werbung (SEO) und bezahlte Suchmaschinenwerbung (SEA). Im Durchschnitt investieren die Befragten 46 Prozent ihres Budgets in digitale Formen der Werbung, 8 Prozent der befragten Kunden verwenden sogar bereits ihr gesamtes Budget für digitale Werbeformen.
Die klassischen Werbemöglichkeiten wie Plakat und Print werden immer noch von 75 Prozent der Befragten benutzt. 89 Prozent der Nutzer investieren ihr Budget parallel in mehrere Werbemedien. Doch alles im allem wisse ein Großteil der Werbetreibenden aber über viele Werbeformen noch zu wenig, heißt es in der Crossvertise-Analyse.
Warum im Mittelstand TV im Mediamix zu kurz kommt
Auch wenn vielen Befragten aus dem Mittelstand eine möglichst crossmedial angelegte Kampagne wichtig ist - die Umfrage zeigt weiter, dass nur relativ wenige Kunden beispielsweise auf die Möglichkeit der Fernsehwerbung zurückgreifen. So nutzen derzeit nur 9 Prozent die Möglichkeit, diese Werbeform in den eigenen Werbemix zu integrieren. "Dies liegt jedoch auch daran, dass klassische TV Werbung in der Regel nur mit größerem Budget realisierbar ist", räumt Crossvertise ein. Weitaus beliebter seien daher die Werbemedien Online oder Print: "Gerade die Kombination aus Print und Onlinewerbung steht mit 50 Prozent bei den Budgetinvestitionen der Befragten besonders hoch im Kurs", heißt es.
Vielleicht ändert sich das bald? Digitale Werbemaßnahmen sind mittlerweile auch im Fernsehen möglich. Durch die starke Verbreitung internetfähiger TV-Geräte ist es möglich, mithilfe von Addressable TV Zielgruppen direkt anzusprechen. Fernsehwerbung lässt sich dabei mit digitalem Targeting kombinieren; nicht mehr jeder Zuschauer bekommt die Werbung zu sehen, sondern nur ein ausgewählter Kreis.
Dabei kann nach Regionen oder Zielgruppenmerkmalen wie Alter oder Geschlecht ausgesteuert werden. "Dadurch können auch regionale Kunden, die meist über ein kleineres Werbebudget verfügen, im Fernsehen werben, da nicht mehr gleich nationale Kampagnen gebucht werden müssen", heißt es. So würde TV-Werbung auch für mittelständische Werbetreibende mit kleinen Werbebudgets interessant.