Werbeverweigerer:
Adblock Plus jubelt über Anti-Adblock-Kampagne der Verlage
Die gemeinsame Kampagne von sechs großen Nachrichten-Portalen gegen die Nutzung von Adblockern wird im Web kontrovers diskutiert. Adblock Plus freut sich über höhere Downloadzahlen als üblich.
Die gemeinsame Kampagne von sechs großen Nachrichten-Portalen gegen die Nutzung von Adblockern wird im Web kontrovers diskutiert. Eine ganze Reihe von Blogs schießt gegen die Kampagne. Die Reaktionen reichen von "Schuss nach hinten" über "selbstmitleidiges Rumgeweine" bis hin zu dem etwas seltsamen Vergleich mit der Aufforderung eines Restaurants, man müsse beim Betreten eines Restaurants seine Schuhe ausziehen, um Reinigungskosten zu sparen.
Faz.net, golem.de, RP-Online, Spiegel Online, Süddeutsche.de und Zeit Online haben sich zusammengetan und appellieren in der kommenden Wochen in Einblendern an die Nutzer von Adblockern, die Werbung auf den Nachrichtenseiten nicht auszublenden. Nachrichtenjournalismus im Netz sei meist werbefinanziert und die Nutzer von Adblockern schadeten indirekt den Portalen, so die Aussage der Kampagne.
Keine halbe Stunde, nachdem die Kampagne online war, hat die Community von Adblock Plus schon ein Script geschrieben, das auch diesen Banner ausblendet. Adblock Plus jubelt inzwischen und vermeldet, dass die Installationsraten ihres Werbe-Ausblenders um 129 Prozent angestiegen sei. Auch die Spenden haben sich nach eigenen Angaben um 167 Prozent erhöht.
Auch wenn die Kommentare und Reaktionen teilweise sehr harsch ausfallen, haben es beteiligten Portale doch geschafft, ihr Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Für eine genaue Auswertung der Kampagne sei es aber noch zu früh, gaben einige Nachrichtenseiten auf Anfrage von W&V Online bekannt.
(Disclaimer: Süddeutsche.de gehört, ebenso wie der Verlag Werben & Verkaufen, zur Südwestdeutschen Medienholding.)