Abhörskandal: Murdoch muss Promis wie Jude Law entschädigen
"News of the World" gibt es nicht mehr. Aber den prominenten Abhör-Opfen der Zeitungs-Reporter - von Schauspieler Jude Law bis Kicker Ashley Cole - muss Rupert Murdochs News Corp hohe Entschädigungen bezahlen.
Teures Nachspiel des Abhörskandals der mittlerweile eingestellten Murdoch-Zeitung "News of the World": Prominente wie der Schauspieler Jude Law bekommen 130.000 Pfund oder 156.000 Euro zugesprochen. Das wird am Donnerstag in Londons High Court berichtet. Laws Telefon wurde von Redakteuren des Skandalblatts abgehört, um skandalträchtige Geschichten herauszukriegen. Sein Telefon war vor allem zur Zeit seiner Beziehung mit der Schauspielerin Sienna Miller von 2003 bis etwa 2006 belauscht worden. Miller hat bereits Entschädigung in Höhe von 100.000 Pfund bekommen. Der Schauspielerin, Designerin und Ex-Frau von Law, Sadie Frost, wurden 50.000 Pfund zugesprochen.
Insgesamt seien nun 36 Entschädigungsklagen gegen die News Group Newspapers (NGN) entschieden, die hinter der "News of the World" stand. Sie gehört zu Rupert Murdochs Medienkonzern News Corp. Gegenüber der Nachrichtenagentur "dpa" erklärt Anwalt Mark Thomson, der einige Opfer vertritt, dass weitere Verhandlungen in anderen Fällen anstünden.
Andere Promis wurden bereits von Murdochs Truppe entschädigt; auch Fußballstar Ashley Cole erkämpfte sich Zahlungen, deren Höhe allerdings nicht veröffentlicht wurden. Beigelegt wurden auch die Klagen von Reitlehrer James Hewitt, der eine Affäre mit Prinzessin Diana hatte, von Sängerin Dannii Minogue und dem Labour-Politiker und früheren Vize-Premierminister John Prescott.
Reporter bei der mittlerweile eingestellten Zeitung "News of the World" hatten über Jahre Telefone von bekannten und weniger bekannten Menschen angezapft und mit anderen illegalen Methoden recherchiert. Der öffentliche Druck wurde immer größer, im Sommer 2011 war Schluss für das bis dato größte Boulevardblatt Großbritanniens.