ARD und ZDF bringen Video-Plattform Germany's Gold an den Start
Das Video-on-Demand-Portal von ARD, ZDF und den TV-Produzenten ist gegründet: Ende des Jahres sollen rund 2500 Stunden TV-Serien, Filme, Shows und Dokus im Web abrufbar sein.
Vermutlich Ende des Jahres wird sich die deutsche TV-Landschaft ein weiteres Stück verändern. Dann geht die Video-on-Demand-Plattform Germany's Gold in Betrieb: mit vorerst 2500 Sendestunden, die TV-Dokus, Ratgebersendungen, Serien, Shows und Spiefilme umfassen.
Der Content kommt von 17 Unternehmen, die an der Plattform beteiligt sind, wobei die kommerziellen Töchter von ARD und ZDF die Mehrheit halten. Die Germanys Gold GmbH, die am Mittwoch gegründet wurde, hat ihren Sitz in Berlin. Geschäftsführer sind Antoine Schmidt-Roy, Leiter Online Media bei Studio Hamburg, sowie der Medienunternehmer Jochen Kröhne. Kröhne, zuletzt Gründungsgeschäftsführer von Motorvision TV und davor unter anderem an der Spitze der Kloiber-Sender TM3 und Tele 5, gilt als Kandidat der Produzenten, Schmidt-Roy als Vertreter der öffentlich-rechtlichen Seite. Sie müssen nun geeignete Räumlichkeiten finden, ein zehn bis 15 Mitarbeiter starkes Team aufbauen und einen Namen finden, der den sperrigen Titel "Germany's Gold" ersetzt.
Prompt meldet sich am Gründungstag der GmbH der stets kritische Privatfunkverband VPRT zu Wort und moniert: Wesentliche medienpolitische und rechtliche Fragen seien noch ungeklärt. Dessen Präsident Jürgen Doetz kritisiert mit Blick auf die gescheiterte ProSiebenSat.1/RTL-Plattform: "Aus Sicht der privaten Sender, deren gemeinsame VoD-Plattform vom Kartellamt untersagt wurde, mutet es merkwürdig an, wenn die Initiatoren von Germany's Gold mit ihrer Gesellschaftsgründung Fakten schaffen, bevor das Kartellamt abschließend entschieden hat.
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