Mediensplitter: Was sonst noch in der Branche passiert
Motorvision TV lässt Jochen Kröhne ziehen, Alfred Neven DuMont sind die Manager zu unkreativ und das ZDF packt bei Jörg Pilawa noch einige Shows drauf: Was sonst noch in der Medienbranche passiert ist.
Motorvision TV. Verliert nach mehr als drei Jahren Aufbauarbeit Geschäftsführer Jochen Kröhne, der sich offiziell "Chef der German Car TV Programm GmbH sowie der Industry Media GmbH“ nannte. Kröhne hat Anfang Juli 2009 den Autokanal Motorvision TV, der von German Car betrieben wird, auf der Pay-TV-Plattform Sky an den Start gebracht. Seine Geschäfte übernehmen nun als Doppelspitze Michael Gabrielides, bis dato Geschäftsführer der MV Media GmbH (Motorvision.de, Motorvision.com, "Motorvision – Das Magazin für automobile Faszination") und Raimund Köhler, der gemeinsam mit Kröhne als Geschäftsführer Motorvision TV gelauncht hat. Kröhne hat zuvor schon den Neustart von Tele 5 auf diese Weise begleitet und ist auch dort einige Jahre nach Start wieder ausgestiegen, um sich seiner eigenen Firma Get on Air zu widmen.
Alfred Neven DuMont. Der Verleger des Kölner Medienhauses M. DuMont Schauberg (MDS) wird diesen Donnerstag 85 Jahre alt. Im Interview mit der Nachrichtenagentur "dpa" äußert er sich kritisch über die zahlreichen Zeitungen, die von Managern geführt werden. „Unser Haus ist schon die Ausnahme“, so Neven DuMont. „Nichts gegen Manager, sie denken von der Wirtschaftlichkeit her, und das sollen sie auch. Aber es kann sein, dass der publizistische Auftrag dann eventuell zu kurz kommt.“ Seine Kollegen rief der MDS-Aufsichtsratsvorsitzende dazu auf, in die Qualität ihrer Zeitungen zu investieren. „Die kreative Elite will Stoff haben. Deshalb müssen die Zeitungen in der Zukunft an Qualität noch zunehmen. Zu MDS gehören Blätter wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“, „Kölnische Rundschau“, „Frankfurter Rundschau“ und „Berliner Zeitung“.
ZDF. Hat noch viel vor mit Entertainer Jörg Pilawa. Zwei weitere neue TV-Shows plant der 46-Jährige für das Zweite, wie er in einem Interview der Springer-Fernsehzeitschrift "Hörzu" sagt. Pilawa entwickelt derzeit mit seiner Produktionsfirma Herr P eine neue Version der "Versteckten Kamera" und einen "großen Bildungstest". Bereits auf Sendung ist er beim ZDF mit den Shows "Rette die Million!", "Das Quiz", "Deutschlands Superhirn" und demnächst mit "Der Super Champion 2012" sowie "Ich kann Kanzler". Außerdem plant er zum Jahresende eine Neufassung des ZDF-Klassikers "Der Große Preis". Die Moderation des ZDF-Flaggschiffs "Wetten, dass..?" hat Pilawa zuvor abgelehnt - dieses übernimmt nun im Herbst der ZDF-Talker Markus Lanz.
RTL Nitro. Der neueste Spross der RTL-Familie geht diesen Sonntag on Air und wird auch in das digitale Kabelnetz von NetCologne eingespeist. Damit können neben den Zuschauern mit Satelliten-Empfang auch Kunden des Kölner Telekommunikationsanbierters das Programm kostenlos empfangen. Im ersten Schritt lässt sich RTL Nitro, auf Crime-Serien und Sitcoms spezialisiert, bundesweit vor allem via digitalem Satelliten-Receiver über Astra 19° frei empfangen. Der Empfang über weitere Kabelnetze ist geplant.
CNN. Zeichnet Herausragendes unter jungen Journalisten wieder mit dem CNN Journalist Award aus. Martin Schlüter wird als erster Fotojournalist CNN Journalist of the Year. Er erhält den Hauptpreis für seine Fotostrecke "Schweigen im Schnee – Kindesmissbrauch an der Beringsee", die in der Zeitschrift "mare" veröffentlicht worden ist. Die Preisträger der anderen Kategorien sind Fritz Schaap vom "ZeitMagazin", Christine Auerbach von der BR-Jugendwelle on3-radio und Hannah Hölscher aus dem Team von "Stern TV". CNN International zeichnete zum siebten Mal Nachwuchsjournalisten für ihre hervorragende Auslandsberichterstattung mit dem CNN Journalist Award aus. Der Preis wurde in diesem Jahr in den Kategorien Print, Radio, Foto und TV vergeben und am Dienstagabend im Münchner GOP Varieté Theater verliehen. Fotos vom Event gibt es online.
Gruner + Jahr. Baut sein Engagement in Indien aus. Nach dem Einstieg beim Verlag Maxposure im Jahr 2011 übernehmen die Hamburger nun 70 Prozent am indischen Digitalvermarkter Networkplay Media Pvt Ltd. Die verbleibenden Anteile behält das Networkplay-Management-Team. Der 2008 gegründete Digitalvermarkter, laut G+J einer der Top drei in Indien, ist auf die Segmente Online, Mobile und Direct-to-Home spezialisiert. Der wichtigste Geschäftszweig ist die Anzeigenvermarktung im Digitalen, zudem organisiert das Unternehmen Direktmarketing-Veranstaltungen. G+J-Auslandvorstand Torsten-Jörn Klein will „im Wachstumsmarkt Indien eine ähnliche Erfolgsgeschichte schreiben wie in China“.
„Superillu“. Bringt dieses Jahr fünf Sonderhefte heraus und widmet das erste dem Thema Ostsee – genau wie Gruners „Stern“. Das Reisemagazin „Superostsee“ (EVT: 29. März) liefert Urlaubstipps für Mecklenburg-Vorpommern, informiert über Ausflugsziele, Unterkünfte sowie Veranstaltungen und portraitiert Menschen aus der Region, die laut Herausgeber Burda 2001 das beliebteste Ferienziel der Deutschen war. Das 148-seitige Magazin kostet 3,80 Euro, die Auflage beträgt 200.000 Stück. Als weitere Sonderhefte folgen Superrecht (16. Mai), Superrätsel (14. Juni), Supersachsen (23. August) und Supergesund (20. September).