Medienvielfaltsmonitor :
ARD hat die größte Meinungsmacht
Die größte Meinungsmacherin unter den Medien ist die ARD. Wie der Medienvielfaltsmonitor der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien ermittelt hat, bilden ihre Angebote zu 22,6 Prozent die Grundlage der Meinungsbildung in Deutschland.
Die größte Meinungsmacherin unter den Medien ist die ARD. Wie der Medienvielfaltsmonitor der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) ermittelt hat, bilden ihre Angebote zu 22,6 Prozent die Grundlage der Meinungsbildung in Deutschland. Es folgen Bertelsmann mit 13,3 Prozent, Axel Springer mit 9,0 Prozent, ProSiebenSat.1 mit 7,8 Prozent sowie das ZDF mit 7,2 Prozent Anteil an der Meinungsbildung in Deutschland. Insgesamt habe diese fünf Medienhäuser 60 Prozent der Meinungsmacht in Deutschland.
Erstmals erscheinen ist der Monitor im Herbst 2012. Seitdem gab es kleinere Verschiebungen in der Bedeutung einzelner Medienkonzerne. Im ersten Halbjahr 2013 kletterte die Bedeutung des Bauer-Verlags um 0,8 Prozent nach oben. Der Anteil von ProSiebenSat.1 am Meinungsmarkt sank um 1,1 Prozent, der von Bertelsmann um 0,9 Prozent.
Die Übernahme mehrerer traditionsreicher Printtitel des Axel Springer Verlags durch die Funke Mediengruppe hat im Gesamtmarkt nur eine geringe Auswirkung. "Berliner Morgenpost", "Hamburger Abendblatt", "Bild der Frau"und "Frau von heute", "Hörzu" und die weiteren TV-Zeitschriften und Anzeigenblätter, die Funke nach der Genehmigung des Kartellamts übernehmen will, haben zusammen nur 0,8 Prozent der Meinungsmacht. Innerhalb des Segments "Zeitschriften" allerdings verdoppelt die Funke Gruppe mit dem Springer-Deal ihren Anteil am Meinungsmarkt von 8,1 auf 17,1 Prozent. Funke wäre damit auf Platz drei hinter dem Bauer- und Burda Verlag. Axel Springer würde im Segment der Zeitschriften von Platz ein auf Platz fünf zurückfallen und hier noch 13,4 Prozent der Meinungsmacht besitzen.
Der Medienvielfaltsmonitor entsteht auf Grundlage der repräsentativen Studie "Relevanz der Medien für die Meinungsbildung", welche die BLM alle zwei Jahre von TNS Infratest durchführen lässt. Die Studie ermittelt, welche Gewichte die Mediengattungen Tageszeitungen, Zeitschriften, Radio, TV und Internet für die Meinungsbildung der Deutschen haben, wenn diese sich über das Zeitgeschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur aus Deutschland und aller Welt informieren wollen. Das Fernsehen ist demnach mit 37 Prozent noch immer das wichtigste Medium für die Meinungsbildung. Im Vergleicht zu 2011 hat die Bedeutung aber abgenommen, zugunsten von Internet und Tageszeitungen. Tageszeitungen sind für 23 Prozent der Deutschen das wichtigste Medium zur Meinungsbildung, Radio für 19 Prozent, Internet für 18 Prozent und Zeitschriften für vier Prozent.
Die Daten aus der Relevanz-Analyse kombiniert die BML mit den Marktanteilsverhältnissen in den entsprechenden Mediengattungen an. Dazu wertet sie die Reichweiten-Messungen von AGF/GfK, Agma und Nielsen NetRatings aus. So ermittelt die BLM, welchen Einfluss einzelne Medien und vor allem Medienunternehmen auf die Meinungsbildung in Deutschland haben. Der Medienvielfaltsmonitor erscheint halbjährlich.
Im Video erklärt die BLM, wie die Daten aus dem Medienvielfaltsmonitor entstehen: