ARD-Beschlüsse:
ARD hält an Generalsekretariat fest - und holt Susanne Pfab
Es wird eine Nachfolgerin für Verena Wiedemann geben. Susanne Pfab übernimmt die ARD-Stabsstelle - erst 2014. Auch ein Thema: DVB-T2.
Die Struktur des ARD-Generalsekretariats bleibt auch nach den Querelen um Verena Wiedemann in ihrer derzeitigen Form erhalten. Susanne Pfab soll die vakante Stelle als Generalsekretärin übernehmen. So haben es die Intendanten des Senderverbundes entschieden. Aus familiären Gründen kann die Juristin, die bisher die Geschäftsstelle der Gremienvorsitzendenkonferenz leitet, ihre neuen Aufgaben jedoch erst in zwei Jahren aufnehmen - solange bleibt das Amt unbesetzt. Michael Kühn, aktuell Hauptreferent im Justiziariat des NDR, soll während dieser Zeit als "Bevollmächtigter des ARD-Vorsitzes" für Unterstützung sorgen.
Hntergrund: 2006 wurde das Generalsekretariat gegründet; es ist für die Positionierung der ARD und die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Im vergangenen Jahr kam es zum Streit zwischen der ehemaligen Generalsekretärin Wiedemann und dem öffentlich-rechtlichen Sender: Die ARD habe das Gremium abschaffen und Wiedemanns fällige Versorgungsbeszüge nicht zahlen wollen, so die Vorwürfe von Wiedemanns Anwalt. Als sie daraufhin beschlossen habe, ihr Amt weiterhin auszuüben, sei sie bei der Arbeit konsequent diskriminiert worden. Die ARD dementierte und die Parteien einigten sich schließlich auf einen Vergleich. Seitdem ist die Stelle des Generalsekretärs unbesetzt.
Auf der Hauptversammlung in Saarbrücken hat Programmdirektor Volker Herres Stellung bezogen zu den etwas mageren Quoten des ersten Halbjahres. Er setzt nun für das Erste auf den zweiten Jahresabschnitt auf höhere Marktanteile. Bis Ende des Jahres möchte die ARD beim Publikum unter anderem mit einer ausführlichen Berichterstattung über die US-Präsidentschaftswahl, mit dem TV-Zweiteiler "Der Turm" nach Uwe Tellkamp oder mit dem TV-Film "Rommel" punkten.
Noch ein Punkt der Versammlung: Der öffentlich-rechtliche Sender strebt den Erhalt der terrestrischen Fernsehausstrahlung über die digitale Antenne an. Die ARD erachtet DVB-T als "wesentlich für die universelle Verfügbarkeit und freie Empfangbarkeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkinhalte". Die Programme sollen auch weiterhin unverschlüsselt empfangen werden können. Gespannt erwartet die ARD nun die Haltung der privaten Anbieter, denn für den gesamten Markterfolg von Digitalem Antennen-Fernsehen sei deren Empfang "von großer Bedeutung", wie es in einer ARD-Mitteilung vom Mittwoch heißt. Bisher halten sich einige Privatsender vom Verbreitungsweg via Antenne aus Kostengründen fern - darunter Spartenanbieter wie Sport1.
Um den technischen Entwicklungen gerecht zu werden und auch die Marktfähigkeit zu sichern, setze die ARD auf ein Nachfolgesystem in HD-Bildqualität (DVB-T2), so der Senderverbund. Das System ist bisher nur in einigen Regionen wie etwa Leipzig im Einsatz. Wegen bestehender Verträge sei der ARD-Einstieg in der Sendernetz DVB-T2 allerdings erst zwischen 2016 und 2018 möglich, heißt es.
Der Sender teilt ebenfalls mit, dass der Vertrag von Susanne Holst - bereits seit 2001 Tagesschau-Sprecherin - verlängert wird. Auch in Zukunft moderiert die 51-Jährige die Sendungen um 12.00, 15.00 und 17.00 Uhr.