Einschaltquoten für deutsche Serie:
ARD feiert Erfolg mit "Babylon Berlin"
Fast 8 Millionen Menschen waren bei der Free-TV-Premiere von "Babylon Berlin" dabei. Das ist jeder vierte Fernsehzuschauer.
Es gab ein paar kritische Stimmen im Vorfeld: Dass es die ARD zum Beispiel bereuen könnte, den Serienhit Babylon Berlin großzügig mitzufinanzieren - und dann die Premiere Mitproduzent und Pay-TV-Konkurrenz Sky zu überlassen (im Oktober 2017; siehe unten). Und sicher gab es auch den einen oder anderen, der am gestigen Sonntagabend seinen gewohnten "Tatort" schmerzlich vermisste.
Die ARD hat keinen Grund, sich deswegen zu sorgen: Jeder vierte Fernsehzuschauer war am Sonntag dabei, als "Babylon Berlin" Free-TV-Premiere feierte; 7,93 Millionen Menschen wollten den Auftakt zur opulenten 20er-Jahre-Serie sehen. Ab 20.15 Uhr strahlte der öffentlich-rechtliche Sender die ersten 3 von 16 Folgen aus. Und sogar zur nachfolgenden Doku "1929 - Das Jahr Babylon" ab 22.30 Uhr blieben noch 4,09 Millionen Menschen dran. Die "Tagesschau" direkt vor "Babylon Berlin" hatte allein im Ersten 7,02 Millionen Zuschauer (22,2 Prozent).
Format für Jung und Alt
Die Altersstruktur des "Babylon Berlin"-Publikums war dabei gut gemischt. 2,28 Millionen Zuschauer waren zwischen 14- und 49 Jahren alt, der Marktanteil in dieser Zielgruppe lag bei 21,2 Prozent. Keine Sendung fand am Sonntagabend mehr Zuseher.
Die Chancen darauf, dass am Donnerstag (Folgen 4-6 kommen am 4. Oktober ab 2015 Uhr) erneut viele einschalten, wenn die Geschichte weitererzählt wird, stehen ganz gut: So lässt der "Spiegel" gerade abstimmen, wie gut das "Fernsehereignis" ankommt. Sehr viele, wie oft in solchen Umfragen, gibt 5 Punkte (von 0 bis 10). Spannend aber ist, dass von knapp 42.000 Stimmen deutlich öfter 6 bis 10 Putnke vergeben wurden als 0 bis 4. Sehr sehr viele Spiegel-Leser gaben 8, 9 und 10 Punkte.
Ab Donnerstag, 11. Oktober, sind wöchentlich zwei Folgen vorgesehen. Die Serie endet mit Folge 15 und 16 am 8. November. Eine Fortsetzung wird es geben - die Vorbereitungen zu Staffel drei und vier laufen bereits.
Die als bislang teuerste deutsche Serie geltende Produktion ist bei Sky vor einem Jahr sehr gut gelaufen: Erfolgreicher als der internationale Fantasy-Hit Game of Thrones (1-6) sogar, hatten die Münchner voriges Jahr mitgeteilt. Mit im Schnitt 570.000 Sehern pro Folge.
Das rund 40 Millionen Euro teure Projekt (zwei Staffeln/16 Folgen) haben ARD Degeto, Sky, X Filme Creative Pool und Beta Film gemeinsam finanziert.
Liebe, Action, Komödie: Programmalternativen solide
Für all jene, die sich nicht auf die Wilden Zwanziger einlassen wollten, boten das ZDF und die Privaten ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Alternativprogramm, das gern genutzt wurde. Im ZDF sahen ab 20.15 Uhr 5,10 Millionen (15,2 Prozent) das TV-Liebesdrama "Inga Lindström: Die andere Tochter".
RTL zeigte ab 20.15 den Actionfilm "Mechanic: Resurrection". Dafür interessierten sich 3,40 Millionen (10,4 Prozent). Die Komödie "Fack ju Göhte" auf Sat.1 hatte im Schnitt 1,86 Millionen Zuschauer (5,9 Prozent). ZDF neo punktete mit der Wiederholung des Krimis "Marie Brand und die falsche Frau", die 1,54 Millionen (4,6 Prozent) einschalteten. Den Sciencefictionfilm "Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung" auf ProSieben sahen ab 20.15 Uhr 1,46 Millionen Zuschauer (4,8 Prozent), die Vox-Show "Grill den Profi - Sommer-Special" 1,45 Millionen (5,3 Prozent), den Fantasyfilm "Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht 2" auf RTL II 0,78 Millionen (2,4 Prozent) und das Magazin "Abenteuer Leben Spezial" auf Kabel eins 0,50 Millionen (1,5 Prozent). (sh/mit dpa)