Cannes Lions:
7 Löwen bei Print & Publishing - nur einmal Bronze bei Radio
Auch bei Radio und Print & Publishing reicht es nicht für Gold. Allerdings sieht die Print-Bilanz der Deutschen im Vergleich zum Vorjahr schon wesentlich besser aus. Erfolgreichste Agentur ist BBDO.
Auch bei Radio und in der Kategorie Print & Publishing reicht es nicht für Gold. Allerdings sieht die Print-Bilanz der Deutschen im Vergleich zum Vorjahr schon wesentlich besser aus. Erfolgreichste Agentur ist BBDO.
2015 waren für die deutschen Werber in der Rubrik Radio ja noch beinahe grandiose Zeiten angebrochen. Grey holte damals den Grand Prix mit „The Berlin Wall of Sound“. Zusätzlich heimsten die deutschen Kreativen noch weitere sieben Cannes-Löwen ein. Und das nach einer Null-Ausbeute im Vor-Vorjahr 2014.
Dieses Jahr sieht es wieder mau aus. Einziger Gewinner ist Grabarz & Partner mit einem bronzenen Löwen für die Volkswagen-Kampagne „Thinking Sideways“. Radio-Juror Oscar Meixner sagt, die deutschen Ideen hätten es in diesem Jahr schwer gehabt. Viele der einheimischen Nominierungen hätten auf deutschen Humor gesetzt, der die internationale Jury nicht beeindruckt habe. Der Grand Prix geht an Ogilvy & Mather Johannesburg: Deren Arbeit spielt mit einem gesellschaftsrelevanten Thema – Männerklischees. In Summe wurden in diesem Jahr 91 Radio-Löwen vergeben, deutlich mehr als im Vorjahr (58).
Print: Da geht mehr
Mit der Printkategorie haben die Cannes-Juroren ja oft so ihre Schwierigkeiten. Sie gilt vielen als rückständig und wenig fortschrittlich. In diesem Jahr hat aber schon das deutsche ADC-Festival gezeigt, dass Print wieder im Trend liegt. Die Cannes-Veranstalter haben ebenfalls reagiert und die Rubrik mal eben flugs in „Print & Publishing“ umbenannt (früher hieß sie „Press“). Nach Meinung des deutschen Print-Jurors Ralf Zilligen ein guter Entschluss. Er findet, „Print könne der Ausgangspunkt sein: Die innovativsten Arbeiten auf der Shortlist zeigen, dass die Print-Arbeiten der Anfangspunkt für Kollaboration und Grenzüberwindung sein könnten." Ein Beweis, wie Kreative und Verlage im besten Fall zusammenarbeiten können.
Der Print-Grand Prix geht an eine Arbeit, die schon seit längerem als heißer Favorit gehandelt wurde: „McWhopper“, für das überraschende Friedensangebot der Fastfoodkette Burger King an den Konkurrenten McDonald's (Agentur: Y&R Neuseeland, Auckland).
Für die Deutschen bedeutet Print in Cannes in diesem Jahr ein erfreulicher Richtungswechsel. Im Vorjahr hatten die heimischen Kreativen in der Press-Kategorie gerade mal einen Bronze-Löwen gewonnen. In diesem Jahr lautet die Bilanz: Fünf Mal Silber und zwei Mal Bronze - und das bei 30 Prozent weniger Einreichungen als 2015. Am erfolgreichsten schneidet BBDO ab mit zwei silbernen und einem bronzenen Löwen. Ebenfalls erfolgreich waren Jung von Matt, Leo Burnett, VCCP und Ogilvy & Mather. Ein Trend bei Print: Handwerkskunst zählt wieder mehr. Exekution, gute Fotografie. All das haben die Juroren ausgezeichnet.