
3D-Fernsehen weiter auf der Spaßbremse
Es ist das Henne-Ei-Problem: Gibt es zu wenige 3D-Fernseher, weil die Filme fehlen, oder umgekehrt? Ein neuer Formatstreit tut ein übriges, die Zukunft auszubremsen.
Auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas ist es eines der Hauptthemen: Wie kriegt man die Fernsehzuschauer dazu, auf 3D umzusteigen? Derzeit, so etwa die Marktforscher von DisplaySearch, seien lediglich vier Prozent aller TV-Endgeräte mit einer Bildschirmdiagonale ab 40 Zoll 3D-fähig. Ende 2009 eingeführt, seien 2010 weltweit 3,2 Millionen 3D-Fernseher verkauft worden. 2011 sollen es 18 Millionen Geräte sein, für 2014 wird der Absatz auf 91 Millionen Geräte geschätzt.
Aber was macht man damit? Die Filmindustrie müsse gehörig nachziehen, so die Forderung der Geräteindustrie zur CES. 2010 seien etwa in den USA nur 40 3D-Filme auf Blu-ray auf den Markt gekommen, die man dann über einen entsprechenden Fernseher hätte abspielen können. Ein begrenztes Vergnügen.
Zudem droht ein neuer Formatstreit ähnlich der Differenzen zwischen DVD und Blu-ray. In China sind im Dezember so genannte 3D-Passiv-Brillen auf den Markt gekommen, eine Billig-Alternative zu den Shutter-Brillen, die die Hersteller derzeit für ihre Geräte anbieten.
Vielleicht wäre hier der Ausbau der Brillen-losen Fernsehtechnik die wirkliche Alternative – zumal sie die einzige Variante ist, die dem Zuschauerverhalten wirklich zu pass kommt.