Warten auf TV-Gelder:
13 Fußball-Bundesligisten droht die Insolvenz
Die vierte Rate der TV-Gelder hätte am 10. April bei der DFL eingehen sollen. Aber die Zahlung lässt auf sich warten. Laut "Kicker" droht deshalb 13 Fußball-Bundesligisten die Insolvenz. Die Clubs dringen auf Geisterspiele.
Unter den akut gefährdeten deutschen Proficlubs sind laut "Kicker" vier Erstligisten und neun Zweitligisten.
Die letzte Rate der TV-Gelder hätte eigentlich am 10. April bei der Deutschen Fußball Liga eingehen sollen. Doch die Rechteinhaber haben die 304 Millionen Euro bisher noch nicht überwiesen. Als neuer Zahltag für die 36 Vereine sei nun der 2. Mai vereinbart worden.
Laut "Kicker" kommt dieser Termin für viele Vereine aber zu spät. Wenn das Geld nicht in den kommenden Tagen eingehe, rutschen demnach 13 Vereine noch in dieser Saison in die Insolvenz. Die Proficlubs dringen außerdem auf die baldige Zulassung von Geisterspielen ohne Zuschauer.
Clubs dringen auf Zulassung von Geisterspielen
Ohne Spiele keine TV-Gelder, lautet die logische Rechnung. Der Spielbetrieb ist aktuell bis mindestens 30. April ausgesetzt. In der kommenden Woche wollen die Vereine das weitere Vorgehen festlegen.
Am Mittwoch (15.4.) haben sich Bund und Länder auf ein Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens 31. August geeinigt. Konkretere Regelungen zur Größe der "Großveranstaltungen" sollen von den Ländern getroffen werden. Bei etwaigen Bundesliga-Geisterspielen wären schätzungsweise 240 Personen im Stadion anwesend.
Argumente für und gegen eine Sonderbehandlung
Es ist ein Streit darüber entbrannt, inwieweit es zu rechtfertigen wäre, dem Fußball eine Sonderrolle zu genehmigen. Manche argumentieren damit, der Fußball wäre in Krisenzeiten doch ein wichtiger Stimmungsaufheller. "Es wäre doch jeder froh, wenn einfach wieder ein Spiel stattfindet", sagt Nationalstürmer Timo Werner von RB Leipzig. "Da könnte man das Stadion drumherum auch abbauen. Hauptsache, die TV-Kameras sind dabei und die Leute können sich vor dem Fernseher versammeln und zuschauen."
Gegner argumentieren damit, auch bei Geisterspielen sei es letztlich schwer zu kontrollieren, ob es nicht doch zu Menschenansammlungen komme, etwa vor dem Stadion oder auf größeren Plätzen in der Stadt. Schließlich suchen die Fans gern das Gemeinschaftsgefühl. (mw/dpa)