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"Waffenrechner" zeigt den Geldfluss an die Rüstungsindustrie
Wie viel Milch muss man kaufen, um eine Handgranate zu finanzieren? Die App "Waffenrechner", macht sichtbar, wie viel Geld der tagtägliche Einkauf der Rüstungsindustrie bringt. TheAppGuys wollen damit aufklären und Spaß bereiten.
Mit seinen tagtäglichen Einkäufen finanziert jeder deutsche Bürger die Rüstungsindustrie mit. Diese These steht hinter der App "Waffenrechner", die diesen Geldfluss nun sichtbar machen will. Pro Einkauf landen ein paar Cent oder Euro auf dem Waffenkonto und der Nutzer sieht, wie viel Munition, Handgranaten oder Panzer davon finanziert werden könnten. Die Werte können dann auf einem Konto gespeichert und gesammelt werden. So soll der Nutzer erkennen können, wie viele Waffen er bereits finanziert hat und wie viel Geld noch bis zur nächsten Waffenstufe fehlt. Damit verspricht Marko Tosic, Geschäftsführer von TheAppGuys, "eine Menge Spaß bei der Anwendung".
TheAppGuys entwickelten die Anwendung zusammen mit der Studentin Alisa Čeh, die die Idee als Semesterprojekt erarbeitete. Betreut wurde sie dabei von dem Designer Mario Jahns von der Ecosign/Akademie für Gestaltung. Die App soll das Thema Rüstungsfinanzierung in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken und im Idealfall eine Debatte anstoßen.
Die Rechnung basiert darauf, dass die Mehrwertsteuerbeträge in den zentralen Bundeshaushalt fließen, von dem rund elf Prozent an das Verteidigungsministerium gehen. Davon werden wiederum rund 24 Prozent in die Beschaffung und Erprobung von Munition und Waffen investiert.