
"Titanic" knickt ein: Umstrittener Papst-Titel wird nicht mehr gezeigt
Das mochte der Vatikan gar nicht: Der aktuelle Juli-Titel des Satiremagazins "Titanic" zeigte den Papst mit besudelter Soutane. Eine Einstweilige Verfügung hat die Verbreitung des Titels gestoppt. Doch die "Titanic" reagiert mit einer neuen Satire.
Das mochte der Vatikan gar nicht: Der aktuelle Juli-Titel des Satiremagazins "Titanic" zeigte Papst Benedikt mit besudelter Soutane und der Headline "Halleluja im Vatikan - die undichte Stelle ist gefunden." Auch auf der Rückseite war ein entsprechend abgewandeltes Motiv zu finden. Der Vatikan hat dagegen eine Einstweilige Verfügung vor dem Landgericht Hamburg erwirkt. Diese wolle man befolgen, so "Titanic"-Chefredakteur Leo Fischer gegenüber dpa. Man hoffe auf eine Einigung mit Papst Benedikt. Sollte sie nicht zustande kommen, werde das Heft möglicherweise ohne Titel verkauft. Inzwischen - so Fischer gegenüber dapd - hat sich die "Titanic" dazu durchgerungen, gegen die EV Widerspruch einzulegen. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) findet das gut. Denn "auch der Papst" müsse sich Satire gefallen lassen.
Im Internet hat das Satiremagazin bereits reagiert. Die Seiten wurden geschwärzt. Dennoch reagiert "Titanic" auch weiterhin ironisch und erklärt in einem Kommentar auf der Website: Der Titel zeige einen Papst, der nach der Aufklärung der Spitzelaffäre ("Vatileaks") feiert und im Überschwang ein Glas Limonade über seine Soutane verschüttet hat. "Es ist allgemein bekannt, daß der Papst ein großer Freund des Erfrischungsgetränks 'Fanta' ist," so Fischer.
Dementsprechend ist derzeit auch ein Bild vorgeschaltet: Es zeigt den Papst beim Schütteln von Fanta-Flaschen. Darüber der Schriftzug "Titanic verboten".
Das ist nach Angaben des Blattes das erste Mal, dass der Vatikan zivilrechtlich gegen die "Titanic" vorgehe.