UK-Zeitschriftenmarkt:
"Time Out" erscheint wieder als Print-Ausgabe
Die Corona-Zwangspause ist beendet. Das Londoner Stadtmagazin liegt wieder an den Verteilstellen aus. Mit einem "Special" zollt es zugleich seinem Gründer Tony Elliott Tribut, der vor wenigen Wochen gestorben ist.
An diesem Dienstag (11. August) kehrt das Stadtmagazin Time Out mit einer Print-Ausgabe an die Distributionsstellen in London zurück. Die Papierversion war Ende März aufgrund weggebrochener Werbeeinnahmen infolge der Corona-Pandemie vorübergehend eingestellt worden. Gleichzeitig wurde das Logo des Online-Auftritts in "Time In" geändert sowie der Schwerpunkt der Berichterstattung auf Events gerichtet, die per Videostreaming von zu Hause aus verfolgt werden konnten.
Bei der jetzt erschienenen Ausgabe handelt es sich um eine "Special Summer Edition", die dem Magazingründer Tony Elliott gewidmet ist. Er war vor wenigen Wochen an Lungenkrebs gestorben. Texte zu Elliott haben unter anderem der britische Unternehmer Richard Branson sowie Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour für das Special beigetragen. Time Out war genau vor 52 Jahren am 12. August 1968 in London gelauncht worden.
Aus der Verlagsmitteilung geht allerdings nicht klar hervor, ob das Print-Heft von nun an wieder regelmäßig erscheint und wann der Verlag auch in anderen Städten wie etwa New York City die Print-Produktion aufnimmt. Insgesamt produziert die Time Out Group Content für 328 Städte in 58 Ländern, mehrheitlich allerdings für Digital-only-Versionen.
Da die Auflage schon länger rückläufig war, wurde das Londoner Magazin 2012 in ein Gratisheft umgewandelt, bei der New Yorker Ausgabe folgte dieser Schritt 2015. In Großbritannien lag die verteilte Print-Auflage zuletzt bei etwas über 300.000 Exemplaren. Distributionsorte sind U-Bahn-Stationen, Hotels, Cafés, Bars und Einzelhandelsgeschäfte.
Expansion in Lebensmittelmärkte geht weiter
Die jetzige Ausgabe enthält ein neu gestaltetes Veranstaltungs-Listing, das "von der ersten Ausgabe im Jahr 1968 inspiriert" sei, außerdem eine neue "Love Local"-Rubrik, in der unabhängige, lokale Geschäfte und Veranstaltungsorte vorgestellt werden. Die "Time in"-Rubrik mit Streaming-Tipps zu Veranstaltungen und Filmen wandert nun auch ins gedruckte Heft.
Schließen musste die Time Out Group Anfang des Jahres wegen der Pandemie auch die Lebensmittelmärkte, die das Unternehmen im Zuge seiner Diversifizierungsstrategie in den vergangenen Jahren in Lissabon, New York City, Chicago, Boston, Miami und Montreal errichtet hatte. Dieser Bereich soll aber nun wieder weiter ausgebaut werden. Geplant sind neue Märkte in London, Porto, Prag und Dubai.