Krisenherde:
"Spiegel“ senkt den Daumen über "FTD", "Capital" und dapd
Was wird aus den angeschlagenen Wirtschaftsmedien bei G+J? Schließt die dapd Teilbereiche? Der "Spiegel" glaubt es zu wissen......
Gleich über zwei Krisenherde in der deutschen Medienlandschaft weiß der "Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe zu berichten. So spitzt sich die Lage bei Gruner + Jahr zu, wo die neue Chefin Julia Jäkel ein anhaltendes Minus der Witschaftsmedien zu bekämpfen versucht. Es steht die Frage im Raum: Wie geht es mit "Capital" und "Financial Times Deutschland" (FTD) weiter? Laut "Spiegel" erwägt Jäkel nun sogar, die renommierten Wirtschaftsmedien in ihren Umfängen zu reduzieren oder gar ganz zu schließen. Die "FTD" könnte nach und nach auf digitales Erscheinen umgestellt sowie nur noch zweimal pro Woche gedruckt werden. Ähnliche Überlegungen wälzt die „taz“, die über kurz oder lang nur noch am Wochenende als gedruckte Ausgabe erscheinen könnte. Eine Entscheidung bei Gruner soll noch vor dem 21. November fallen, schreibt der "Spiegel“. Der Bereich Wirtschaftsmedien macht beim Hamburger Verlag laut "Spiegel" weiter pro Jahr rund zehn Millionen Euro Minus. Ein Plus ist nicht in Sicht, zumal Abonnements und Anzeigenerlöse weiter sinken.
Des Weiteren thematisiert der "Spiegel“ die insolvente Nachrichtenagentur dapd, die dem Nachrichtenmagazin zufolge überlegt, seinen deutschen Sportdienst, zu schließen, der erst 2011 auf die Beine gestellt worden ist. Indes steht fest, dass das Unternehmen viele Mitarbeiter entlassen muss: Insolvenzgeschäftsführer Wolf von der Fecht hat am Montagvormittag sein "Restrukturierungskonzept" für die acht insolventen dapd-Gesellschaften vorgelegt. Das vom Gläubigerausschuss bereits gebilligte Konzept sieht die Trennung von einem Drittel der Mitarbeiter vor - rund 100 der knapp 300 Mitarbeiter sind betroffen. In der Mitteilung heißt es, ein "signifikanter Teil der Einsparungen" solle durch eine "Verschlankung der Führungsebenen" erreicht werden. Die dapd werde aber "sämtliche Dienste fortführen und diese in Zukunft noch stärker als bisher an die Anforderungen der digitalisierten Nachrichtenwelt anpassen". Das bedeutet zumindest, dass am Sportdienst festgehalten wird.