Social-Media-Abstinenz:
"Sozialer Stress": Pirat Lauer kappt Twitter und setzt auf alte Medien
"Tweets sind Kalorien für die mediale Fressmaschine": Piraten-Politiker Christoph Lauer macht Schluss - mit Twitter. Die klassischen Medien bieten ihm nach eigener Aussage mehr Publikum und mehr Verbreitung als das Social Web.
"Tweets sind Kalorien für die mediale Fressmaschine": Piraten-Politiker Christoph Lauer macht Schluss - mit Twitter. Die klassischen Medien bieten ihm nach eigener Aussage mehr Publikum und mehr Verbreitung als das Social Web. Seinen Account behält er nur noch bei, umfür seinen BLlog Werbung zu machen - eine Kommunikation darüber findet nicht mehr statt.
In einem leidenschaftlichen Plädoyer in der "FAZ" erklärt er, warum er seine Energie und Zeit nicht mehr auf Tweets verschwendet. "Jeden Tag geht, seit 2009 grob gerechnet, mindestens eine Stunde dafür drauf." Im Schnitt wäre sein Link vielleicht 500 Mal verbreitet worden - bei einer Tageszeitung erreiche er ein größeres Publikum. Hätte jede seiner 60.000 Tweets Maximallänge gehabt, hätte man mit den Anschlägen auch 800 Gastbeiträge in konservativen Medien schreiben können.
Der Berliner Piraten-Abgeordnete erzählt, er habe 500 Leute von seiner Kommunikation über Twitter geblockt. Das erzeuge sozialen Stress. Auch die Anfragen, die Journalisten über Twitter stellen, würden zusätzlichen Druck aufbauen. Tweets seien so etwas wie der Heilige Gral des Verlautbarungsjournalismus', sogar ganz frei von einem Kontext, in dem die Zitate stehen müssten.
Sein Fazit: "Am Ende summieren sich bei mir verlorene Zeit und Nerven, sozialer Stress und zerfaserte Kommunikation sowie mediale Super-GAUs zu verlorener Produktivität." Wer etwas von ihm wolle, solle ihm künftig eine E-Mail schreiben.