Allgemein wird Kritik an Pep Guardiolas Spielanweisungen laut. Genannt sei hier T-Online: "Real Madrid entzaubert Guardiolas falsche Taktik!" So geht "Spiegel Online" darauf ein: "Carlo Ancelotti bewies in München genau das, was Dortmunds Jürgen Klopp von seinen Spielern vor dem Viertelfinale des BVB in Madrid gefordert hatte: Cojones. In der deutschen U-16-Übersetzung: Mumm. Ancelotti ließ sein Team - anders als von vielen erwartet - nicht wie im Hinspiel tief verteidigen und nur kontern. Real Madrid stand diesmal hoch, setzte die Münchner viel früher unter Druck. Und die Mannschaft von Josep Guardiola wusste keine Antwort darauf. Und ihr Trainer offensichtlich auch nicht."

Drastisch wird einmal mehr "Bild". Das Springer-Blatt schreibt über die Niederlage des FCB, der von Real "verdroschen" wurde: "Der Bayern-Untergang - Drei Gegentore in 18 Minuten. Guardiola hat das Triple wegrotiert. Liegt's auch an Hoeneß? Fiasko statt Finale!" Von einer "Blamage" für Trainer Guardiola ist noch die Rede – und: "Die Leistung seiner Mannschaft ist eines Halbfinalisten in der Königsklasse nicht würdig." Der "Stern" weiß: "Bayern hat das Sieger-Gen verloren." Die "Welt" meint: "Bayern-Aus gegen Real trägt Guardiolas Handschrift." Humor streut die Satireplattform "Der Postillon" ein:

Die Sportpresse ist sich einig: "Fiasko statt Finale! Real demontiert FCB!", wie es der Münchner Sender Sport1 formuliert. Der "Kicker" verneigt sich vor der spanischen Leistung: "Real spielt königlich, Bayern ist raus!" Weiter heißt es dort: "Weltfußballer Cristiano Ronaldo machte des Bayern-Debakel und die höchste Heimniederlage in der Champions League perfekt." Freilich hat die spanische Presse Oberwasser. Hier sei nur die Sportzeitung "Marca" genannt, die feiert, dass die Madrilenen in der Allianz Arena einen Großbrand gelegt hätten.

Ein wahrscheinlich letzter Jubelschrei während der aktuellen Champions-League-Saison entkommt wohl den Senderverantwortlichen beim ZDF. Der Sender hat die Partie live im Free-TV übertragen – vor durchschnittlich 12,06 Millionen Gesamtzuschauern. Das entspricht einem Marktanteil von 38,1 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren. "Damit ist die Begegnung sowohl das meistgesehene Spiel der bisherigen Champions-League-Saison 2013/2014 als auch die bisher erfolgreichste ZDF-Sendung 2014", so die Mainzer am Dienstagmorgen in einer recht nüchternen Quotenbilanz. Klar ist: Ohne deutsche Beteiligung wird die Zuschauerzahl beim eventuell ersten Stadtduell der Madrider Vereine Real und Atlético im Finale der Champions League kaum höher steigen.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.