
Modehandel:
"Just perfect": H&M verkauft erstmals Maßhemden
H&M macht in Zukunft Maßhemden, Instore-Cafés und persönliche Modeberatung. So will der Fast-Fashion-Händler die Kunden wieder neu begeistern.

Foto: Zyse Me
Der angeschlagene schwedische Modehändler H&M testet neue Services, um das eigene Geschäft wieder anzukurbeln. Zusammen mit dem Berliner Start-up Zyse Me starte er einen Maßservice für Herrenhemden. Damit will H&M dieses einstige Luxusprodukt demokratisieren und schon bald für eine breite Kundengruppe zugänglich machen.
Im April können ausgewählte Kunden, die Mitglied der H&M Members sind den "Just Perfect" genannten Dienst testen. “Die innovative Zusammenarbeit von H&M und Zyse Me erlaubt es uns zukünftig, Kleidung nach den individuellen Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden zu produzieren", freut sich Oliver Lange, Chef des H&M LAB Germany. "Gleichzeitig haben unsere Kunden die Möglichkeit, das Produkt online selbst mitzugestalten."
Im H&M Lab Deutschland entwickelt und testet das Team Innovationen für den deutschen Markt. Dort entstand auch die Idee für das erste H&M-Instore-Café, das es demnächst in einer Heidelberger Filiale geben soll. Das deutsche Lab ist laut der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung die erste internationale Zweigstelle des Labors im H&M-Hauptsitz in Stockholm.
Itsapark: Plattform für Inspiration und Beratung
Außerdem startet H&M das Projekt "Itsapark", das aktuell noch in der Betaphase steckt. Itsapark ist eine Art Fashion-Community, in der Nutzer Fragen rund um Mode stellen können, die von Experten beantwortet werden. Außerdem zeigt die Plattform passende Produkte an. Ihr Anspruch ist es, den Kunden "wirklich hilfreiche Modetipps" zu geben.
Die H&M Group arbeite konstant daran, neue Wege zu finden, über die sich die Menschen von Mode inspirieren und neue Mode entdecken können, sagt das Unternehmen. Istapark sei das größte derartige Projekt der Gruppe.
Das Unternehmen weiß, dass es Nachholbedarf hat. Denn das Umsatzwachstum sank im vergangenen Jahr gegen Null. Die Konkurrenz von Primark bis Mango setzte dem schwedischen Fast-Fashion-Händler genauso zu wie der Onlinehandel, in den er erst spät eingestiegen war.