Heidi Klum:
"Heidi Horror Picture Show": Femen-Aktivistinnen stören GNTM-Finale
Ein kleiner Augenblick hätte die schöne Glitzerwelt von ProSieben beinahe zerstört: Ausgerechnet in einem besonders dramatischen Entscheidungs-Moment stürmen zwei barbusige Aktivistinnen der Feministen-Gruppe Femen auf den "Topmodel"-Laufsteg.
Ein kleiner Augenblick hätte die schöne Glitzerwelt von ProSieben beinahe zerstört: Ausgerechnet in einem besonders dramatischen Entscheidungs-Moment stürmen zwei barbusige Aktivistinnen der Feministen-Gruppe Femen auf den "Topmodel"-Laufsteg. Nur Sekundenbruchteile sind sie zu sehen, die Security schreitet ein - und ProSieben schaltet schnell auf eine andere Kamera.
Die Aktivistinnen tragen den Slogan "Heidi Horror Picture Show" auf ihren blanken Oberkörpern. "Ich habe gerade Busen vor mir gesehen", sagt Heidi Klum etwas perplex - und ganz traurig hinterher: "Ausgerechnet in diesem Moment." Denn gerade als die Feministinnen die Bühne stürmten, flog Luise aus dem Finale. Es war das erste Mal, dass Frauenrechtlerinnen den Ablauf von Germany’s next Topmodel gestört haben.
Siegerin der achten Staffel der Castingshow ist die Hamburgerin Lovelyn. Die 16-Jährige erinnert an die junge Naomi Campbell und sagt über die Staffel: "Das war eine der besten Zeiten meines Lebens". Vorab galt Lovelyn nicht als Favoritin für das Finale, doch im Grunde hatte die Jury in der Finalshow gar keine andere Wahl. Während Luise, das "Million-Dollar-Face", wie Heidi Klum sie nennt, beim Fotoshooting auf Stelzen versagt und Sabrina und Maike beweisen, dass das Laufsteg-Training in dieser Staffel vielleicht etwas zu kurz kam, bringt die 16-Jährige die Finalshow professionell und fast ohne Fehler hinter sich.
Heidi Klum, die an diesem Wochenende 40 Jahre alt wird, ist so, wie man sie seit acht Staffeln im "Topmodel"-Finale kennt: etwas hölzern. Die Stimme ist einige Oktaven zu hoch, das Kleid in neon-pink mit knallgelben Schuhen ist zumindest gewagt. Zwar schwebt sie mit ihren Juroren Thomas Hayo und Enrique Badulescu in einem Hubschrauber - dem "Heidikopter" - ein, das war es aber auch schon an Highlights.
Falls Lovelyn sich in der Show fragt, was ein "4-Elemente-Walk" soll, ein Foto-Shooting auf Stelzen oder warum sie mit einem seltsamen, gedrungenen Roboter über den Laufsteg stolzieren muss, dann lässt sie sich nichts anmerken. Die Begründung liefert sie kurz vor Schluss, als sie und die zweitplatzierte Maike vor dem Mannheimer Publikum ihre Vorzüge anpreisen müssen. "Ich habe so lange auf diesen Moment hingearbeitet", sagt sie. Und: "Ich habe immer gestrahlt. Von A bis Z habe ich alles mitgemacht mit meinen 16 Jahren."
Heidi lässt sich weder von feministischer Kritik, noch von mittelmäßigen Quoten von einer neunten Staffel abhalten - das Finale kam zwar auf einen Marktanteil von 22,5 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe, der Staffeldurchschnitt lag aber bei 16,2 Prozent. In der Werbepause sucht ProSieben schon wieder nach Bewerberinnen für den Titel des "Topmodels" 2014. (fm/dpa)