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Lokalzeitung:
"Harburger Anzeigen und Nachrichten" werden eingestellt
Die Lokalzeitung "Harburger Anzeigen und Nachrichten" (HAN) wird Ende September zum letzten Mal erscheinen. 32 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, darunter 11 Journalisten.
Die Lokalzeitung "Harburger Anzeigen und Nachrichten" (HAN) wird Ende September zum letzten Mal erscheinen. "Mit der Ausgabe des 30. September wird die Zeitung eingestellt", sagte Thorsten Römer, der Geschäftsführer der Lühmanndruck Harburger Zeitungsgesellschaft, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.Der bedauerliche Schritt sei unter betriebswirtschaftlichen Aspekten unumgänglich und alternativlos, sagte Römer. "Wir haben in Harburg eine starke rückläufige Auflage, deutlich stärker als im Branchenschnitt, und auch im Anzeigengeschäft haben wir eine überproportionale negative Entwicklung schon über die letzten Jahre gehabt", sagte Römer.
Die tägliche Auflage der Lokalzeitung für die südlichen Hamburger Stadtteile sowie den niedersächsischen Landkreis Harburg lag zuletzt bei weniger als 13.000 Exemplaren. Laut IVW hat die "HAN" innerhalb von zehn Jahren fast 8.600 Exemplare Auflage verloren. In einem Zeitraum von 15 Jahren hat sich die verkaufte Auflage ungefähr halbiert. Bereits 2004 hatte der Verlag seine Mantelredaktion aufgelöst.
Von der Einstellung des Blattes sind 32 Mitarbeiter betroffen, darunter 11 Journalisten. Außerdem 11 Pauschalisten, wie der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) Hamburg bekanntgab. Der Verband fordert den Verlag auf, "seiner sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, die mit viel Herzblut für das Bestehen ihrer Zeitung gekämpft haben, gerecht zu werden und den Verlust ihrer Arbeitsplätze finanziell gut abzufedern." Vor allem an die Adresse der Axel Springer AGrichtet sich dieser Appell, denn Springer ist zu knapp 25 Prozent an dem Verlag beteiligt. Die Mediengruppe Madsack besitzt mehr als 50 Prozen.
Die erste Ausgabe der "HAN" erschien am 5.10.1844. Bundesweit bekannt wurde die Zeitung besonders dank Herbert Wehner.Die "HAN" erschien im Wahlkreis des Politikers und bekam immer wieder exklusive Interviews von ihm. Ähnlich hielt es sein Nachfolger Hans-Ulrich Klose. Auch der frühere CDU-Politiker Volker Rühe war als Harburger Abgeordneter dem Blatt verbunden.
"Mit der 'HAN' stirbt ein Traditionsblatt, wieder wird die Hamburger Presselandschaft eintöniger", sagte Marina Friedt, Vorsitzende des DJV Hamburg, zu der Einstellung des Blatts.
(fm/dpa)