"Gottschalk Live" startet zuerst im Social Web
Das ARD-Team um Thomas Gottschalk startet in wenigen Tagen Auftritte im Web, auf Facebook, auf Twitter, um zum TV-Start am 23. Januar gleich mal das interaktive Konzept von "Gottschalk Live" umsetzen zu können...
Das Team des neuen ARD-Talks "Gottschalk Live" twittert und postet, bevor der Entertainer Thomas Gottschalk am 23. Januar im Vorabendprogramm des Ersten auf Sendung geht. Sprecherin Bibo Loebnau betont gegenüber W&V Online, dass die begleitende Website, ein Facebook-Auftritt und der Twitter-Account von "Gottschalk Live" in Kürze – spätestens kommende Woche – online gehen sollen. Schon vorab sollen so Publikumsmeinungen zu aktuellen Themen aufgegriffen werden.
Zuständig für den Job im Social Web sind die Redakteure im Studio in Berlin. Meinungen, Videos oder Fotos der User greifen sie auf und bieten damit Thomas Gottschalk den Gegenpart, den er braucht. Denn auf ein Studiopublikum verzichtet der Moderator bewusst. "Mit der Tapsigkeit des Alters" wolle er sich Social Media nähern, hat Gottschalk Anfang Dezember bei Präsentation des Formats in Berlin erklärt. Wenn es in der werktäglichen 30-Minuten-Live-Strecke ab 19.20 Uhr einmal ganz heiß hergeht, dann soll der Zuschauer auch erleben, wie Gottschalk via Skype mit seinem Publikum zuhause vor den PC- und TV-Bildschirmen spricht.
Wie aus einer Information des Produzenten Grundy Light Entertainment hervorgeht, werden die Redakteure von "Gottschalk Live" die Erkenntnisse aus dem Social Web direkt an den Moderator weitergeben können. Das Team sei durch die offene Architektur des Sets ins Geschehen eingebunden und könne mit Thomas Gottschalk in der laufenden Sendung interagieren. Motto: privates Ambiente statt sterilem Fernsehstudio. Mit einem kleinen Seitenhieb auf seine Zeiten bei der ZDF-Show "Wetten, dass...?", bei der er stets um viele Minuten überzogen hat, wird auch angekündigt, dass die Redakteure Gottschalk schon auch daran erinnern sollen, wenn seine Live-Sendung enden und der Kollege der "Börse im Ersten" sowie der "Tagesschau" pünktlich anfangen soll.
Produziert wird "Gottschalk live" in einem ehemaligen Berliner Bankgebäude im Berliner Humboldt-Carré, das kurz nach der Jahrhundertwende zwischen der Staatsoper und dem Gendarmenmarkt errichtet wurde. Die elegante und zentrale Lage soll es Gottschalk leichter machen, Prominente abzufangen, die sich gerade in Berlin aufhalten. Das könne mal Bryan Ferry sein, mal ein Schriftsteller, mal ein Dirigent wie Zubin Mehta – so die Aussage im Dezember.
Für seinen Wechsel vom ZDF zur ARD arbeitet Gottschalk auch an seinem Selbstverständnis als Moderator; er wolle seine Meinung im Internet bewusst zur Diskussion stellen, heißt es bei Grundy LE – zu unterschiedlichsten Themen aus Kultur, Entertainment, Wirtschaft, Politik und Zeitgeschehen. Damit macht er eine persönliche 180-Grad-Wende; bei "Wetten, dass...?" hat Thomas Gottschalk gerne damit kokettiert, dass er mit dem Medium Internet wenig am Hut habe...