
Karikaturen:
"Charlie Hebdo" hat in deutschem Karneval nichts zu suchen
Die Stadt Köln zeigt sich unnachgiebig: Ein Karnevalswagen, der mit einem "Charlie Hebdo"-Motiv bestückt werden sollte, darf dort nicht zum Umzug starten. Die Sicherheit geht vor.
Die Stadt Köln zeigt sich unnachgiebig: Ein Karnevalswagen, der mit einem "Charlie Hebdo"-Motiv bestückt werden sollte, darf dort nicht zum Umzug starten. Eigentlich hatte das Festkomitee per Facebook zu einer Abstimmung darüber aufgerufen - und hätte nach diesem Ergebnis den Wagen auf die Straße lassen müssen. Das zumindest verkündete das Komitee noch vor einer Woche. Da hieß es noch in einem Plädoyer für die Narrenfreiheit: "Wir machen im Rosenmontagszug immer wieder auf politische und gesellschaftliche Missstände aufmerksam. Dass dies geht, ohne Menschen bloßzustellen oder gar ihre religiösen Gefühle anzugreifen, zeigt der von den Facebook-Nutzern ausgewählte Wagen vorbildlich."
Schlussendlich haben die Veranstalter dann aber doch keinen Mut bewiesen und das Vorhaben abgeblasen. Christoph Kuckelkorn, Chef des Festkommites, wird von der "Süddeutschen Zeitung" zitiert: "Die Kölner Presse hat durch ihre Berichte sehr viele Ängste geschürt." Eltern hätten angerufen und sich über die Sicherheit des Zuges Gedanken gemacht.
Wegen dieser massiven Sicherheitsbedenken hat nun die Polizei, wie der Veranstalter auf seiner Facebook-Seite meldet, diesen Wagen wieder zurück in die Garage beordert. Auch die Chef-Jecken fürchten offenbar um die lockere und entspannte Atmosphäre am Zug: "Einen Persiflagewagen, der die Freiheit und leichte Art des Karnevals einschränkt, möchten wir nicht. Aus diesem Grund haben wir heute entschieden, den Bau des geplanten Charlie-Hebdo-Wagens zu stoppen und den Wagen nicht im Kölner Rosenmontagszug mitfahren zu lassen."
170.000 hatten den Beitrag zur Abstimmung gesehen, 7.000 Facebook-Fans hatten sich an der Abstimmung beteiligt.